Ein Kräutertee – mehrere Möglichkeiten:

Aus unterschiedlichen Kräutern kann man ein ein hochdosiertes Mazerat bereiten: Ringelblumen, Kamille, Salbei, Malve, Minze, Melisse, Schafgarbe, Ingwer werden mit kochendem Wasser übergossen und 15 Minuten ziehen gelassen. Hochdosiert bedeutet in meinem Fall, dass ich ungefähr das doppelte an frischen Kräuter in einen Papierteebeutel stopfte als üblich. (Fragt mich nicht nach Mengen, das geht so aus der Hand heraus). Den Aufguss und die Kräuter verwandte ich unterschiedlich:
1. als Tee 2. als Mundwasser: ein Teil des Aufgusses wurde mit Spitzwegerichtinktur versetzt (hilft gut bei Zahnfleisch- und Zahnentzündungen) 3. als Duftsträußchen fürs Wohlbefinden 4. zur Hautberuhigung: mit dem warmen Teebeutel tupfte ich Gesicht und Dekolleté ab und 5. Die Reste wurden zum Düngen im Kräuterbeet verteilt – ja, manchmal übertreibe ich etwas 😊.
Nachtrag: Von der Mischung trank ich zwei Kannen Tee über den Tag verteilt. Normalerweise brauche ich nicht viel Schlaf. Aber am Nachmittag war ich mit einer Unterbrechung insgesamt drei Stunden im Tiefschlaf. Nach dem „Tatort“ fiel ich dann wieder total erschöpft ins Bett und schlief bis zum Weckerklingeln tief und fest mit intensiven Träumen. Ich denke, das lag hauptsächlich am Tee aus frischen Kräutern. Daher schaue ich mir diese mal ganz genau auf deren beruhigenden Wirkweise hin an:






bakteriostatisch, fungistatisch,virustatisch,
adstringierend, entzündungshemmend,
antioxidativ, schweißhemmend, blutstillend. Salbei stärkt das Nervensystem, mildert Stress und löst Verkrampfungen. Er verhilft zu Ausgeglichenheit und Entspannung und behebt chronische Ermüdungserscheinungen.


Fast alle wilden Kräuter besitzen beruhigende Eigenschaften. Jede Pflanze hat einen eigenen Wirkstoffkomplex. In meinem Fall hat wahrscheinlich die Zitronenmelisse in Kombination mit den anderen Kräutern für die Müdigkeit und den tiefen Schlaf gesorgt. Zudem haben die Pflanzen jetzt im Frühling ihre höchste Heilkraft und frisch zubereitet sowieso.
Ich hatte die Tage abends einen ähnlichen Tee bereitet und habe daraufhin so tief wie selten geschlafen.
Bei der Zubereitung von Tees, Salben, Mundwasser etc. mit frischen Kräutern ist die Dosierung genauso wichtig wie bei anderen Medikamenten. So einen Schlaftee z.B. kann man als Kur gerne verwenden. Ich rate davon ab, diese Drogen täglich innerlich zu konsumieren.
Selbstbemächtigung bedeutet hier das sorgsame Abwägen, welche Substanzen wir für uns wählen. Was tut gut? Was ist zuviel? Was hilft? Wo ist’s zuviel? Was sollten wir lassen?
Fotos: Monika Rauch und Pixabay – herzlichen Dank!