Naturschutzgebiet Bornwiesen

Drei Dinge wollte ich: Laufen, Kräuter sammeln und neues Terrain erkunden. Das Örtchen Büdesheim gehört seit der Gebietsreform 1970 zur Gemeinde Schöneck und somit dem Main-Kinzig-Kreis an. Geografisch gehört Büdesheim zur Heldenberger Wetterau. Es hat hier u.a. ein altes Schloß und ein neues, zwei Kirchen und eine Mühle. An eben dieser stellte ich mein Auto ab und lief den geteerten Weg zwischen dem Erlenbach und den Bahnschienen. Nach ca. einem Kilometer zweigte ein Feldweg links in Richtung des Baches ab. Dort erwarteten mich überschwemmte Wiesen mit Schwänen, Enten, Gänsen und Störchen. Über mir kreisten Milane und in Bäumen und Büschen zwitscherten die Singvögel.

Beim Laufen war ich total „geflasht“. Die Natur bot mir wesentlich mehr an, als ich erwartete: Ich sah, hörte, roch, schmeckte und spürte und zugleich bewegte ich mich.

Und ein paar Kräutlein boten sich mir auch, hier die genießbaren;

Und die, die man lieber stehen läßt, weil sie giftig oder unbekannt sind:

Diese kleine Exkursion war ein richtiges „Erlebnis“. Dazu brauchte es gar nicht viel, ich hab lediglich die Natur in mein Herz gelassen. Und weit weg von zuhause war ich auch nicht.

Selbstbemächtigung: Natur erleben

Neues aus der Hexenküche

"Es raschelt und gluckert,  wie duftet's im Haus, da segnet die Frau den Kräuterstrauß. Sie rebelt und füllt in die Gläser hinein, was heilsam wird sein. Und jedes Elexier dient Mensch und Tier."  M.Rauch

Für meinen Urlaub hatte ich mir vorgenommen, die getrockneten Kräuter zu rebeln und die Mazerate abzufiltern und in Gläser zu füllen. Unsere Sommerküche hängt voller trockener Kräutersträuße, und die Gläser mit den Auszügen stehen im Haus verteilt. Gestern war mein letzter freier Tag und es war höchste Zeit! Außerdem war es draußen so heiß, dass es angenehm kühl war, im Haus zu arbeiten.

Die Pflanzenauszüge, die schon einige Wochen im Glas waren, wurden gefiltert und abgefüllt: Oxymel von Süßkirschen und Rosenblättern – mein Oxymel besteht aus den Pflanzen plus einer Mischung von Essig und Honig im Verhältnis von 2:1. Ölauszüge von Cistus und Organo, Alkoholauszüge/ Tinkturen aus Rotklee, Kirsch-, Pappel-, und Apfelknospen, Cistus, Oregano.
"Käutersalbe,Tee,Tinktur - hilft der Pflanzen Signatur.  Kraut wächst gegen jedes Leid - Herz und Sinn mach' weit. Dienen, helfen, heilen ist in Dir geboren - nichts ist je verloren."   M.Rauch 
Die Kräuter wurden von den Zweigen gestreift oder komplett kleingeschnitten: Johanniskraut, Mädesüß, Herzgespann, Isop, Bohnenkraut, Gartenzistrose und mein Mix-Max-Tee – da kommen alle Reste rein, sowie kleinere Sammelschätze, (diesmal Wiesenlabkraut, Kamille, einige Löwenzahnblüten). Die meisten der getrockneten Kräuter verwende ich als Tee, oder mache bei Bedarf Tinkturen oder Ölauszüge daraus.

Weitere Links über Kräuter und deren Nutzen

Ich bin froh, dass ich diese Arbeit getan habe. In der Sommerküche ist es aufgeräumt und ich habe einen schönen Schatz im Schrank. Die Arbeit mit Kräutern bringt mir tiefen Frieden und Freude. Ich bin mit Hingabe dabei und somit wird das Tun zum Segen für mich.

Selbstbemächtigung = sich der Aufgabe hingeben

Dreierlei Blütentinktur

Mal eben noch ein paar späte Blüten gesammelt:

Aus der Not (wenig Zeit und noch weniger Schraubgläser, dafür aber reichlich Wodka) habe ich aus allen drei Komponenten eine Tinktur angesetzt.

Muss jetzt 3 – 4 Wochen ausziehen und dabei sanft geschüttelt werden.

Hilft bei Frauenleiden, Gereiztheit, Hormonschwankungen, Entzündungen, wirkt besänftigend.

Also gut für gegen alles. Äußerlich als Einreibung, Badezusatz, Umschlag, oder innerlich (Prost!).

Selbstbemächtigung = Blütenkraft nutzen

Grüne Soße

schmeckt in jeder Jahreszeit.

Ich rühre: Quark, Schmand, Creme Fraiche mit Kräutern aus dem Garten oder vom Wochenmarkt, Salz, Senf und gehackten Eiern.

Die klassischen Kräuter für das Gericht sind: Borretsch, Estragon, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer, Schnittlauch, Zironenmelisse. Man kann natürlich auch junge Wildkräuter dazugeben z.B. Vogelmiere, Knoblauchsrauke, Bärlauch.

Wichtig: Es müssen mindestens 7 Kräuter drinnen sein. Warum auch immer.

Dazu gibt es Pellkartoffeln. Lecker!

Für die Soße nehme ich das, was im Kühlschrank so rumsteht. Meine Oma und meine Eltern rührten Dickmilch mit einem Stärkebrei an und schnitten die Kräuter ganz fein. Ich esse das so am liebsten, auch wenn sich das für manche befremdlich anhört. Dann gibt es noch die Menschen, die Mayonnaise reingeben und behaupten, dass sei ein Originalrezept. Das wäre für meine Oma allerdings Frevel. Manche reichen die hartgekochten Eier dazu und manche schnippeln sie rein; so wie ich. Für meine Vorfahren wäre es ebenso undenkbar, die Kräuter durch einen Fleischwolf zu quetschen. Ich muss zugeben: Ich mag alle Arten der Zubereitung. Hauptsache, es sind genügend Kräuter drin und das Ganze ist nicht zu fettarm. 😇

Kleines Update: Im frühen Frühling kommen nur die Spitzen einiger Kräuter heraus, hier habe ich etwas Schnittlauch, Bärlauch, Petersilie, Zitronenmelisse geerntet und kleingeschnitten. Ergänzt wurde das Ganze mit einem Tiefkühlkräutermix vom Discounter L… .

Das Originalrezept, für das Goethe angeblich so sehr schwärmte, hat jeder, auch die Mayonnaise-Fraktion. Es gibt sogar ein „Grie-Soß-Festival“ in Frankfurt, wo jährlich das beste Rezept gekürt wird.

Und was ist hierbei die Selbstbemächtigung?

Auch bei der Essenszubereitung darfst Du immer frei entscheiden, was Du magst und Deiner Kreativität freien Lauf lassen (und Deinen Senf dazugeben).

Zeit für Kräuterkram

Längst sind die Pflanzen ausgezogen in Öl, Essig oder Wodka. Heute hatte ich Zeit, die Mazerate abzusieben.

Leider stellte ich während meiner Arbeit fest, dass der Kräuterschrank dringend aufgeräumt und sortiert werden müsste.

Also kochte ich mir erstmal einen Tee aus einer Alantblüte, Minze und Salbei. Brrr … zu bitter, wie gut, dass ich noch etwas Holunderblütensirup zur Hand hatte. In Ruhe dachte ich darüber nach, dass das Aufräumen auch gerne verschoben werden darf. Jetzt muss ich nur schauen, wie ich meine neuen „Schätze“ sinnvoll reinstopfe …

Selbstbemächtigung

Blütenzucker

Nachdem ich kürzlich mit Blütensalz experimentierte, versuchte ich es dieses Mal mit Blütenzucker. Leider blühen im Garten gerade nur wenige Pflanzen. Aber für ein Experiment reichen Rose, Alant, Malve und Borretsch.

Mit meiner Kaffee- und Müslimühle vermahlte ich zunächst weißen Kandiszucker mit Alant. Je mehr Blüten, desto intensiver die Farben. Später bin ich auf Haushaltszucker umgestiegen. Das macht weniger Krach.
Von den Rosenblättern hatte ich genügend übrig, so vermahlte ich nicht alle. Einen kleinen Rest zerkleinerte ich nur grob und mischte ihn unter den Rosenzucker.

Später mischte ich noch ein paar gelbe Alantblüten unter den Malvenzucker, damit er nicht so arg blass aussieht. Die Borretschblüten waren auch etwas wenig, daher mixte ich noch eine ordentliche Portion Zitronenmelisse unter. Ich muss sagen, der grüne Melissenzucker ist mein Favorit. Er schmeckt und duftet schön zitronig!

Nachdem die Zucker hergestellt waren, trocknete ich diese bei 50°C im Ofen. Dabei ließ ich die Tür einen Spalt breit auf, damit der Wasserdampf entweichen konnte.

Es ist wichtig, dass Zucker und Blüten trocken sind, sonst „versuppt“ alles und aus dem Zucker wird Sirup.

Als es soweit war, (das dauerter ca. 2 Stunden), zerkleinerte ich den Zucker mittels eines Siebes, was etwas mühselig war.

Fazit: Blütenzucker ist sehr dekorativ und kann bei Süßspeisen, Tees oder Cocktails gut verwendet werden. Und der Duft ist zum Reinknieen.

Der Zeitaufwand ist recht hoch, daher werde ich beim nächsten Mal eine größere Menge produzieren. Der Zucker ist übrigens eine schöne Geschenkidee.

Trotz des Zeitaufwandes war ich mit Ruhe und Spaß bei der Sache. Die Arbeit mit Kräutern, der feine Duft und der Geschmack sprechen meine Sinne an und lassen mich runterfahren.

Selbstbemächtigung

Kleine Rodheim-Runde

Bäume haben für mich etwas sehr Berührendes.

Rusty hat „Rücken“ und ich habe (bzw. hatte) „Zahn“ – so fiel die Tour etwas kleiner als sonst aus.

Ich sammelte ein paar Kräutlein und Rusty erschnüffelte die Welt.

Ich weiß jetzt, wo ich im Herbst Esskastanien sammeln kann. Es ist ein öffentlicher Ort. Früher bin ich an Pflanzen einfach so vorbei gelaufen. Heute bin ich glücklich, wenn mir die Namen und ihre Heilwirkung dazu einfallen. Oder ich nutze mal eben die Bestimmungs-App.
Der Feuerdorn wächst ganz in der Nähe. Im Frühjahr blüht er weiß und im Herbst macht er mit seinen knallorangenen Beeren auf sich aufmerksam. Vögel lieben ihn. Die Pflanze schmeckt gekocht als Fruchtaufstrich, die Steine sollte man jedoch herausssieben.
Schlehdorn,Pflaume, Birne, Schlehdorn. Wie weit die Früchte schon sind.
Zwischendurch die Wetterauer Landschaft genießen.
Wildwuchs: Klee, Pippau, Kamille und Indisches Springkraut.
Noch wilder: Karde, Kamille, Klatschmohn, Kornblume, Malve, Französischer Milchlattich. Von manchen Blumen habe ich die Blüten gesammelt. Sammlertipps: Nicht direkt am Acker sammeln wegen Pestizide und nicht am Weg sammeln wegen Hundepipi. Und nicht gierig sein beim Sammeln, immer genug übrig lassen.
Wetterau – die Kornkammer Hessens.
Rusty wälzt sich gerne im Gras.

Es ist erstaunlich, wie heilsam es ist, sich mit der Natur zu verbinden. Am Ende war ich entspannt und die Zahnschmerzen waren weg. Ich achtete auf Rusty, dass ich ihn nicht überforderte. Er musste zwangsläufig viele Pausen machen, weil es immer etwas zu fotografieren oder sammeln gab. Ich meine, dass er leichtfüßiger lief, so als schüttele er den alten Ballast ab.

Meine Ausbeute … was damit geschieht, erzähle ich ein andermal.

Ich bin dankbar für die vielen Gaben, die die Natur mir schenkt. Ich bin dankbar, dass ich die Geschenke erkenne und annehme. Ich bin dankbar für die vielen kreativen Ideen, die sich daraus entwickeln. Ich bin dankbar, dass sich mein Innerstes beruhigt hat.

Selbstbemächtigung.

Zahnweh ade

Ich war gefangen in einem Käfig aus Schmerz. Wochenlang hatte ich mit einem entzündeten Zahn zu tun. Ich versuchte alles Mögliche: Ich war bei zwei verschiedenen Zahnärzten, habe Kügelchen genommen, Kräuterspülungen und -tees zubereitet und Energien ausgeleitet.

Es hat nichts genutzt. Die Schmerzen kamen immer wieder und nur mit Ibu und Antibiose war es einigermaßen erträglich. Jetzt hab‘ ich ihn mir ziehen lassen. Ich bin traurig und wund. Dieser Backenzahn hat mich immerhin knapp 50 Jahre meines Lebens treu begleitet.

An diesem Abend komme ich das erste Mal seit längerer Zeit zu mir. Ich bereite mir einen Kräutertee aus Salbei, Ysop, Cistrose, Holunderblüten, Melisse zu und verräuchere Beifuß um die trüben Gedanken loszuwerden.

Die Teemischung habe ich mir intuitiv zusammengestellt. Das mache ich mit dem Neigetest, das ist ein Tool aus der Kinesiologie.

Gerade eben fand ich etwas Interessantes über den Ysop:
„Ysopwasser im Mund gehalten/ vertreibet das Zahnwehe/ so von Kälte verursacht wird.“ Tabernaemontanus (1522-1590) in seinem „New Kreuterbuch“ (1588)

Also hat mich meine Intuition wohl richtig geleitet.

Ich werde noch ein wenig in mich gehen und den Schmerz entlassen.

Selbstbemächtigung

Naturschönheiten

Obgleich ich bei meinen Streifzügen durch die Natur oft die selben Wege gehe, gibt es jedes Mal etwas zu staunen:

Gärten
Zaunschönheiten
Gesunde Schönheit
Wilde Schönheit
Wiesenschönheit
Baumschönheit
Zarte Schönheit
Giftige Schönheit
und Schönheiten im Garten meiner Mutter

Es liegt an uns, Schönheiten zu suchen und zu finden. Jedes Ding, jede Regung, jeder Mensch, wirklich alles, hat mindestens zwei Seiten. Wir dürfen uns den Blickwinkel aussuchen. Hast Du den Fokus auf das Schöne und Gute ausgerichtet, wird Dir immer öfter Schönes und Gutes begegnen. Umgekehrt genauso. Das was Du nährst, wächst – Selbstbemächtigung.