Unterwegs mit dem Cabrio

Maintal – Rhön – Allgäu – Tirol – Voralberg – Allgäu – Blaubeuren – Maintal

Osterferien und wir hatten einen Plan! Ab dem 1. April durften wir das Cabriolet aktivieren und loslegen. Die Inspirationen für die Tour holten wir uns aus der Motorrad-Zeitschrift „Ride“.

Unser Reisealltag sah so aus: Übernachtung im Hotel – genauere Planung beim Frühstück – Tour – Snack am Mittag – reichhaltiges Abendessen – Kartenspielen – Schlafen.

Unsere Absicht war, zuerst ins Allgäu zu fahren und als Abschluss wollten wir etwas Wellness in der Rhön (im Sonnentauhotel) machen. Eigentlich. Uneigentlich regnete es die ersten Tage nach Ostern Bindfäden und es war bitterkalt. Wir sind ja flexibel,  so kehrten wir die Reiseroute kurzerhand um:

Bei Fladungen (nördlichste bayrische Stadt)

In der Rhön sind wir immer wieder gern. Daher hab ich schon einiges über die Region geschrieben:

https://monika-rauch.com/2023/04/10/fladungen/

https://monika-rauch.com/2023/04/05/rund-um-fladungen/

https://monika-rauch.com/2019/06/10/ostheim-vor-der-rhoen/

Das Leben in der Rhön ist rau. Der Wind fegt einem durch die Knochen und die Landschaft ist karst. Mir gefällt es hier gut, hier kann ich frei atmen.

Im schwarzen Moor

Über das Moor habe ich einen Extra-Blog geschrieben: https://monika-rauch.com/2024/04/04/im-schwarzen-moor/

Grenzgebiet Hohe Geba (Thüringen)

Auf der „Hohen Geba“ im ehemaligen innerdeutschen Grenzgebiet kann man wunderbar in die drei Bundesländer der Rhön blicken: Hessen, Bayern und Thüringen.

Memmingen (Westallgäu,Bayern)

Vor einiger Zeit war ich in Memmingen und wollte meinem Mann die schöne Kleinstadt zeigen. Übernachtet haben wir dort wieder in der Pension Erb. In meinem Blog erfahrt ihr mehr über den Ort: https://monika-rauch.com/2022/09/03/memmingen/

Unten rechts ist der Hexenturm mit Wärterhäuschen zu sehen. Die armen Frauen, die dort darben mussten!

Vom Westen ins Ostallgäu (Baden-Württemberg)

Wir sind viele schmale Landstraßen gefahren – die Sonne kam raus und beleuchtete die saftigen Wiesen.
Überall Löwenzahn!
Zwischenstopp im Glasmacherdorf Schmidsfelden
Übernachtet haben wir in Akam bei Immenstadt (Hotel zum Lustigen Hirschen, sehr empfehlenswert). Nachmittags fand ich ein ruhiges Plätzchen unter einer Rosskastanie.

Spritztour durch die Alpen in Österreich (Tirol, Vorarlberg) nach Wiggensbach (Westallgäu)

Ab ca. 1700 Höhenmetern waren die Skilifte noch teilweise in Betrieb.

Bergbrennerei und Gasthaus Löwen in Voralberg

Ein uraltes Haus, in dem ein Gasthof mit schönem Garten und hervorragender Küche untergebracht ist.
Hier wird destilliert: Gin und verschiedene andere Spirituosen.
Im Verkaufsraum darf gerne probiert werden. Nach zwei Kräuterschnaps-Pfützen war ich platt.

Zurück im Allgäu, übernachteten wir in Wiggensbach (Hotel Alpenherz) mit hervorragender Küche, tollem Ambiente, sowie einem kleinem Spa-Bereich.

Ostallgäu — Leukirch -— Blaubeuren — Maintal

Schönes Allgäu

Auf dem Nachhauseweg fuhren wir zur Allgäuer Genussmanufaktur in Leukirch. Das ist ein altes Fabrikgebäude in dem verschiedene Manufakturen untergebracht sind. Mit einem kleinen Eintritt von 3 Euro unterstützt man die Handwerker dort.

In der Kaffeerösterei duftet es wunderbar nach hochwertigem Kaffee, da kann man gleich ein Tässchen genießen, es gibt u.a. zwei Brauereien und eine Gin-Destillle.
In der Bibliothek kann man lesen oder an Veranstaltungen teilnehmen. Kaufen kann man hier z. B.  Keramik, Kräuterkram, Öle, Silberschmuck und hochwertige Wollartikel.
Dorfrundgang durch Leukirch

Stopp in Blaubeuren

Am Rand der Schwäbischen Alb, 20 km westlich von Ulm, liegt Blaubeuren die Perle der Schwäbischen Alb. … Der Blautopf spielt, neben der historischen Altstadt, eine zentrale Rolle: Sei es als Einstieg in ein riesiges Höhlensystem, das sich über 9,5 km unter der Schwäbischen Alb verzweigt. Der Blautopf war ebenso Inspiration und Schauplatz für die Historie der „schönen Lau“ des Lyrikers Eduard Mörike.

http://www.blaubeuren.de/

Die Stadt ist ein Besuch wert, allerdings möglichst nicht an einem Sonntag. So wie wir, hatten viele hundert anderer Menschen die gleiche Idee. Der Blautopf ist schon sehr sehenswert,  allerdings machte mir der Tripp keinen Spaß  – zuviel Gedränge, überteuerte Preise (z.B. 1 Kugel Eis = 1,80 Euro) und uns sind einige „muffeligen“ Menschen über den Weg gelaufen.Vielleicht stimmt es doch, was man über die Schwaben und Badenser so sagt? Böse Zungen behaupten nämlich, dass selbst eine Beerdigung in Baden lustiger sei, als der durchorganisierte Pflichthumor auf der schwäbischen „Fasnet“.

Wenn man die Menschenmassen ausklammert, ist es wirklich schön am Blautopf. Der blauschimmernde Teich ist der Einstieg für ein riesiges Unterwasser-Höhlensystem.

Fazit

Wir hatten eine tolle Woche mit Wellness und Sauna, ausschließlich gutem Essen, komfortablen Unterkünften und wunderschönen Landschaften. Bei unserer nächsten Tour werden wir uns mehr bewegen und weniger konsumieren. Also brauchen wir mehr Zeit, um in den Landschaften anzukommen. Die Idee ist, dass wir uns ein Ferienhaus mieten und von dort aus unsere Touren per Pedes und/oder mit dem Auto erkunden. Außerdem können wir uns so versorgen, wie wir Lust haben.

Unser Cabriolet samt meinem persönlichen Fahrer.

Selbstbemächtigung = sich von der Landschaft inspirieren lassen

Im schwarzen Moor

Auf der Langen Rhön, in der Nähe des Dreiländerecks von Hessen, Thüringen und Bayern, liegt das Schwarze Moor. Unter den Mooren der Hochrhön ist das Schwarze Moor eines der wenigen noch weitgehend naturnahen Hochmoore, zugleich auch deren Größtes. Dies hat schon früh dazu beigetragen, das Schwarze Moor unter Schutz zu stellen. Heutzutage zählt das Schwarze Moor zu den schönsten Geotopen Bayerns und ist als Kernzone im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön streng geschützt.

https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/mensch/tourismus-gastronomie-und-erholung/schaetze-der-rhoen/das-schwarze-moor

Pflanzen

Fakten

  • Im Hochmoor gibt es drei Zonen: Das Hoch- und das Niedermoor und die Randgebiete.
  • Ein Moor entsteht, wenn sich Wasser in einer Senke ansammelt und nicht abfließen kann. Das geschieht häufig,  wenn der Boden verdichtet ist z.B. durch eine Ton- oder Lehmschicht.
  • Durch einen Mangel an Sauerstoff im Moor werden Pflanzenteile nicht vollständig zersetzt und bilden pro Jahr einen Millimeter Torf.
  • Torf wird/wurde als Brenn- und Baumaterial, sowie als Blumenerde genutzt.
  • Torfabbau führt dazu, dass die Moorlandschaft verlandet.
  • Ein Moor hat eine wichtige Funktion im  Kreislauf der Natur – als Rückzugsort für seltene Pflanzen- und Tierarten und als Wasserauffangbehälter bei starken Niederschlägen. Bei Hitze gibt es Feuchtigkeit ab und kühlt die Umgebung.
  • Das Schwarze Moor hat im Schnitt 200 Tage mit Niederschlägen (Regen, Schnee, Nebel) im Jahr.
  • Die Lebensbedingungen im Moor sind hart, daher gibt es hier nur ausgesuchte Pflanzen (s.o.) und Tiere (z.B. das Birkhuhn, Mader, Fuchs, Rehe, Hasen, Enten, Libellen …).
  • Fische haben keine Lebenschance – die Säure würde ihre Gräten zersetzen.
  • Das Moor mumifiziert. bedingt durch die Gerbsäure. Menschen- und Tierleichen bleiben Jahrhunderte lang erhalten. Daher werde ich mir gleich mal eine Moorpackung verordnen – vielleicht nutzt es ja was?
  • Das Moor kann tückisch sein – tritt man auf eine schwimmende Grasinsel, kann das der Untergang sein.
  • Früher wurden Verbrecher im Moor versenkt.
  • Oder Verbrechen vertuscht, indem man Tote im Moor verschwinden ließ.

Von oben betrachtet

Es lohnt sich, auf den Aussichtsturm im schwarzen Moor zu steigen und die Welt von oben zu betrachten:

Hier im Moor sind Vegetation und Wachstum langsam und spärlich, es ist aber ein einzigartiges Ökosystem, das  seinen Platz im Großen und Ganzen hat. Pflanzen und Tiere passen sich dem unwirtlichen Lebensbedingungen an und erstarken im Kleinen. 

Wir hatten einen einstündigen Spaziergang mir viel Wind und etwas Regen. Wir fanden es hier gar nicht gruselig und haben auch keine Moorleichen entdeckt. Im Gegenteil: Nach dem Spaziergang fühlten wir uns belebt und inspiriert.

Selbstbemächtigung = bei Widrigkeiten erstarken

Breitachklamm bei Oberstdorf

Zwischen dem österreichischen Riezlern im Kleinwalsertal und dem deutschen Tiefenbach bei Oberstdorf presst sich das Flüsschen Breitach durch das Kalkfelsengestein. Die Breitachklamm gilt als die tiefste Felsenschlucht Europas. Im Jahr 1905 wurde der ca. 2 km lange Steig gebaut und hat so die bisher arme Gegend touristisch aufgewertet. Den Klammsteig kann man in beide Richtungen begehen und es führen verschiedene Wanderwege um die Klamm herum. Parken kann man auf beiden Seiten bequem.

Mehr Infos, wie Eintrittspreise und Öffnungszeiten stehen auf der Homepage: https://www.breitachklamm.com/

Kopf einziehen und hereinspaziert!

Wir waren auf der Durchreise in Oberstdorf und haben bei Nieselwetter die Klamm besucht. So konnten wir Frischluft schnuppern, uns bewegen und das Naturschauspiel bewundern. Übrigens sind Wanderschuhe sehr zu empfehlen, da die Wege uneben und teilweise glitschig sind.

Selbstbemächtigung = kleine Abenteuer mitnehmen

Grožnjan in Istrien

Etwa 300 Meter über dem Mirna-Tal erhebt sich der Hügel mit dem Dorf.

In den 60er Jahren setzte sich der Bildhauer Aleksandar Rukavina für den Erhalt des heruntergekommenen Dörfchens ein. Bis dato galt der Ort als ausgestorben. Dabei besagen erste Aufzeichnungen im Jahr 1102, dass sich Grožnjan im Besitz der Patriarchen von Aquileia befände. Später sind die Einwohner abgewandert und Grožnjan war dem Verfall preisgegeben. Seit Aleksandar Rukavina seine Arbeit im Dorf begann, haben sich hier unzählige Kunstschaffende angesiedelt und die Häuser restauriert. Heute betreiben sie Ateliers, Ausstellungen, Manufakturen und kleine Boutiquen. Die mittelalterliche Altstadt ist mittlerweile zu einer Touristenattraktion herangewachsen mit urigen Konobas und kleinen Läden, wo man hochwertiges Olivenöl, Weine, Liköre, Trüffelprodukte und Kunsthandwerke erstehen kann. Zudem finden hier regelmäßig Musikevents statt.

Bed&Breakfast im Ponte Porton

Wir haben die Nacht 5 Kilometer entfernt von Grožnjan verbracht und können die Pension wärmstens empfehlen. Das „Ponte Porton“ ist eine liebevoll renovierte Lokation, wo man hervorragend speisen kann und das Frühstück ist einfach einzigartig.

Nach dem Frühstück sind wir frühzeitig nach Grožnjan gefahren und konnten gemütlich durch den Ort schlendern – von der Temperatur war es erträglich und es gab keine Touristenströme.

Wir werden den Ort sicherlich nochmals in einer kälteren Jahreszeit besuchen und vielleicht direkt dort übernachten.

Selbstbemächtigung = neue Orte erkunden

Ferien mit Herz in Südtirol

Bilder, Gedanken & Erkenntnisse

Schon letztes Jahr waren wir in Ahornach in Taufers im Hotel Moosmair und sind dieses Mal auch wieder dort untergekommen. Der Ort liegt rund 1400 Meter hoch, so dass man einen fantastischen Blick ins Tal und auf die Berge rings herum hat.

Wir sind nicht gerade das, was man passionierte Wanderer nennt. Eher ist unser Bewegungsapparat schon etwas in die Jahre gekommen. Trotzdem haben wir Lust, die Gegend per Pedes zu erkunden.

Am Ankunftstag strahlte die Sonne und wir wollten uns die gut 5 Kilometer Entfernung mit ca. 200 Metern Höhenunterschied zum Roanerhof etwas „einlaufen“. 200 Höhenmeter sind wirklich nicht viel, aber wir kamen schon ganz schön ins Schnaufen. Mein Körper fuhr von Null auf hundert hoch, mein Herz pumpte und ich musste immer wieder stehen bleiben, um nicht zu kollabieren. Aber, am Ziel angekommen, waren alle Strapazen vergessen. Wir genossen die herrliche Aussicht, die Sonne auf der Haut, das laue Lüftchen und natürlich ein Bierchen mit einer leckeren Flädlesuppe. Der Rückweg war etwas leichter, da es sanft bergab ging. Nach der Tour gab es ein paar Saunagänge und wir waren herrlich entspannt.

Ahornach (Acereto)

Bäuerliches Leben

Über die Einfachheit

Das kleine Museum unseres Hotels zeigt die Entwicklungsgeschichte vom Bauernhof zum Gasthof. Gleichzeitig vermitteln die Bilder und Ausstellungsstück e wie die Menschen im Ahrntal gelebt haben und heute noch leben und „ticken“.

Die Natur bestimmte das Leben: mit dem ersten Hahnenschrei aufstehen, die Tiere versorgen, die Felder bestellen, säen und ernten. Männer und Frauen teilten sich die Arbeit. Im Winter lebte man von den Vorräten, reparierte, flickte, webte, schnitzte und stickte und erzählte sich Geschichten. Es kehrte Ruhe ein und man tankte Kraft für das neue Jahr. Manchmal wurde das Essen knapp und das Holz reichte nicht, d.h. frieren, Krankheiten und Hunger gab es in manchen Jahren. Trotzdem haderte man nicht, sondern nahm die Herausforderungen an.

Ob der harten Arbeit könnte man meinen, die Menschen fühlten sich vom Schicksal gebeutelt und führten ein freudloses Dasein. Das Gegenteil war der Fall – die Menschen hier nahmen ihr „Los“ an und lebten gläubig und dankbar für das, was sie hatten. Eine einheimische junge Frau erzählte mir, dass ihre Großmutter gerne von früher erzählte. Zum Beispiel, wenn sie sich als Kind einmal so richtig satt essen konnte, dankbar lehnte sie sich zurück, rieb sich über den Bauch und war einfach zufrieden.

Der Frau oblag Kindererziehung und Haushaltsführung.
Hauptlebensmittel von damals: Getreide, Gewürze und Kräuter
Zufrieden sein, besonders nach einem reichhaltigen Essen? Ich esse mich immer satt, das ist normal. Und hier im Urlaub gibt es abends ein  Sechsgängemenue. Echt, das kann man mal machen, auf die Dauer macht das mir keinen Spaß mehr. Eigentlich fühle ich mich übersättigt und bin nicht zufrieden, sondern fühle mich eher schlecht. Ich denke, unsere gesamte Gesellschaft hat sich "überfressen" im wörtlichen und im übertragenen Sinn. Wir sind "bekifft" vom Konsum, dabei können wir uns nicht mehr richtig freuen oder dankbar sein. Wir ballern uns mit Äußerlichkeiten zu und dringen dabei nicht mehr zu unserem inneren Kern vor. Dabei werden wir immer unzufriedener, obwohl es uns doch so gut geht. Komische Entwicklung: Wir lenken uns von uns selber ab und verlieren uns dabei. Allerdings merken immer mehr Menschen, dass es so nicht weitergehen kann. Manche suchen ihre spirituelle Seite, essen bewusst anders, engagieren sich im Umweltschutz oder entscheiden sich für ein einfacheres abgespecktes  Leben.
Im Gestell wurde das Brot getrocknet, das man später hart kaute, in Milch aufweichte oder zu Mahlzeiten verarbeitete (Brotsuppe, süße Aufläufe).

Pragser Wildsee

Rund 40 Kilometer von Ahornach, am Tor zu den Dolomiten, liegt der See. Die Schönheit der Natur führt dazu, dass es hier in der Hauptsaison vor Touristen nur so wimmelt. Jetzt im Herbst ist es aber „überschaubar“.

Rein in Taufers – Knuttenalm

Der letzte Ort im Ahrntal Richtung Österreich ist Rein in Taufers. Hier hat es einige schöne Täler und unser Ziel war die Knuttenalm.

Brixen (Bressanone)

In Brixen ist’s schon eindeutig italienischer als im nördlichen Teil Südtirols: das Flair, das südländische Aussehen der Menschen, die Sprache und auch die Temperaturen sind um einige Grade höher.

Kloster Neustift

Das Augustiner Chorherrenstift Neustift gilt als eine der größten Klosteranlagen Tirols und ist bis heute Mittelpunkt von Bildung, Kunst und Weinkultur. Wir waren kurz dort, weil man im Laden sehr leckere Äpfel und andere Spezialitäten kaufen kann. Und in der kleinen Wirtschaft kann man es gut aushalten.

Rein in Taufers – Bachertal

An diesem Tag wollten wir eigentlich nur ein bisschen ebenerdig laufen und vielleicht Rast in einem der Almen machen. Unser Auto parkten wir am Langlaufzentrum und marschierten los. Schon nach 30 Minuten war die letzte Jausenstation erreicht. Das war etwas arg kurz, also entschieden wir uns, hoch zur Furtalm zu laufen. Sind ja nur ca. eine Stunde zu laufen. Die Tour dauerte dann doch länger, weil wir einmal falsch abgebogen sind und wieder zurück mussten. Unterwegs sind uns einige Rehe über den Weg gelaufen und auf der Furtalm war es sehr idyllisch. Alles in allem waren wir fast vier Stunden unterwegs.

Jetzt sind bereits viele Monate nach dem Urlaub vergangen und ich habe vergessen, den Blog abzuschließen und zu veröffentlichen. Gerade überlegen wir, wo wir dieses Jahr im Herbst Urlaub machen. Natürlich in Südtirol, vielleicht an einem anderen Ort …

Selbstbemächtigung = vom vergangenen Augenblick profitieren

Fladungen

Unser Kurzurlaub führte uns nach Fladungen. Das ist die nördlichste Stadt Bayerns, bzw. Frankens. Von unserem Hotel aus hatten wir einen schönen Gugg auf das Örtchen. Näher betrachtet sieht es so dort aus:

Ausblicke entlang der Stadtmauer
Überall Wasser: Entlang des Ortes fließt die Streu, ein Zufluss der Saale. Vom Leubach und Erlesbach führen etliche Kanäle Wasser zu den Fladunger Mühlen: Die Reßmühle steht auf dem Gelände eines Freilandmuseums und ist eine vollfunktionsfähige Getreidemühle. Dann gibt/gab es hier die Obere (Foto), die Mittlere und die Untere Mühle.
St. Kiliankirche

Fladungen hat einiges Interessantes zu bieten, z.B. gibt es noch ein altes Backhaus, in dem regelmäßig gebacken wird. Es hat hier, neben einigen historischenGebäuden, ein Heimatmuseum und etwas außerhalb ein Freilandmuseum. Unterwegs trafen wir einen älteren Herren, der uns mit Fladunger Geschichten unterhielt. Er erzählte zum Beispiel, warum Fladunger auch heute noch Stadtrechte hätte: Stadturkunden wurden üblicherweise von anderen Urkunden kopiert und dabei wurden nur Namen, Gemarkungen usw. ausgetauscht. Für Fladungen wählte man den Wortlaut der Gelnhäuser Stadtrechte und auch den Wortlaut „für immer“. So hat Fladungen auch heute noch Stadtrechte, obwohl es mit den eingemeindet Orten nur 2300 Einwohner hat.

Osterbrunnen und Deko – warum die Straßenlaterne umstrickt ist, entzieht sich meiner Kenntnis, ich vermute einen ungeübten Autofahrer in der Nähe.

Viel Fachwerk und Brunnen

Fladungen ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld, der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Fladungen und ein staatlich anerkannter Erholungsort. … Im Jahre 789 wurde Fladungen in einer Urkunde des Klosters Fulda erstmals erwähnt. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken. 1335 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer das Stadtrecht. … Der Besitz der Stadt war zwischen dem Würzburger Bischof und dem Fürstabt von Fulda umstritten. Seit den Verträgen von Paris (1814) gehören der Ort Fladungen und die Umgebung endgültig zu Bayern. Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde. …

wikipedia.de

Selbstbemächtigung = in Geschichte/n eintauchen.

Rhön: Ausblicke rund um Fladungen

Urlaub! Die paar freie Tage nutzen wir für einen Wellness-Aufenthalt in der Rhön. Hier ist’s klimatechnisch etwas rauer als bei uns im Rhein-Main-Gebiet – es gefällt uns, wenn der Wind die Köpfe freibläst. Wir haben ein nettes Hotel mit einem schönen Wellnessbereich. Also gehen wir nachmittags in die Sauna und vormittags geht’s auf Wanderschaft.

Start ist der Parkplatz am Freilichtmuseum oder wir starten direkt am Hotel.

Mir persönlich dient dieser Urlaub, meinen Rhythmus zu finden. D.h. ich entschleunige und versuche, eine Strategie zu entwickeln, die mir im normalen Alltag weiterhilft. Bewegung und Natur unterstützen mich dabei.

Selbstbemächtigung = Unterstützung in der Natur finden

Naturschutzgebiet Bornwiesen

Drei Dinge wollte ich: Laufen, Kräuter sammeln und neues Terrain erkunden. Das Örtchen Büdesheim gehört seit der Gebietsreform 1970 zur Gemeinde Schöneck und somit dem Main-Kinzig-Kreis an. Geografisch gehört Büdesheim zur Heldenberger Wetterau. Es hat hier u.a. ein altes Schloß und ein neues, zwei Kirchen und eine Mühle. An eben dieser stellte ich mein Auto ab und lief den geteerten Weg zwischen dem Erlenbach und den Bahnschienen. Nach ca. einem Kilometer zweigte ein Feldweg links in Richtung des Baches ab. Dort erwarteten mich überschwemmte Wiesen mit Schwänen, Enten, Gänsen und Störchen. Über mir kreisten Milane und in Bäumen und Büschen zwitscherten die Singvögel.

Beim Laufen war ich total „geflasht“. Die Natur bot mir wesentlich mehr an, als ich erwartete: Ich sah, hörte, roch, schmeckte und spürte und zugleich bewegte ich mich.

Und ein paar Kräutlein boten sich mir auch, hier die genießbaren;

Und die, die man lieber stehen läßt, weil sie giftig oder unbekannt sind:

Diese kleine Exkursion war ein richtiges „Erlebnis“. Dazu brauchte es gar nicht viel, ich hab lediglich die Natur in mein Herz gelassen. Und weit weg von zuhause war ich auch nicht.

Selbstbemächtigung: Natur erleben

Wie Urlaub

Diese Woche durfte ich früher Feierabend machen. Ich war voller Tatendrang und verabredete mich mit meiner Freundin in die Eisdiele. Da ich noch Zeit hatte, fuhr ich nach Hochstadt zur Hartig. Die Hartig ist ein Naturschutzgebiet, das hauptsächlich aus Streuobstwiesen besteht. Da es auf einer Anhöhe liegt, kann man von hier weit ins Umland schauen, z.B. in den Spessart oder nach Frankfurt.

Auf der Hartig

Viele Apfelbäume und dazwischen eine Walnuss

Es war kalt und windig und fing auch noch an zu nieseln. Doch für mich war es einfach nur herrlich, die frische Luft einzusaugen und langsam die Anhöhe hinaufzuspazieren. Weil ich neugierig war auf die Wiesenkräuter, wich ich etwas vom Weg ab und schaute mich um. Hier soll der Wiesensalbei wachsen, den ich leider nicht entdeckte.

Misteln sind Schmarotzer, die dem Wirt den (Lebens-)Saft entziehen. In der Krebstherapie werden sie erfolgreich eingesetzt.
In Reih und Glied oder auch solitär.

Am Weinberg Beim Laufen entdeckte ich eine Hecke und war neugierig, was sich wohl dahinter verbirgt. Das musste untersucht werden! Ah, hier wachsen die Trauben vom Hochstädter Winzerverein:

Weinstöcke und Ausruhmöglichkeiten

Was wächst denn da?Unterwegs sammelte ich Vogelmiere zum Essen und Moose zum Basteln und Dekorieren. Ich entdeckte auch andere Pflanzen:

Storchschnabel, Hahnenfuß, Teufelsabbiss (?),Vogelmiere und Purpurnessel, Baumpilze, Meerrettich

Freundinnenplausch

Nachdem ich noch eine schnelle Runde einkaufen war, wurde es Zeit für meine langjährige Freundin. Und was bietet sich bei dem kalten Winterwetter an? Natürlich ein Eis beim Costa in Dörnigheim! Der Eissalon wurde renoviert, so dass es gemütlich und warm ist und das Eis schmeckt einfach nur lecker! Das Schönste war der Plausch mit meiner Freundin, die ich seit Monaten nicht mehr gesehen habe. Jede von uns hat ihren „Schaff“ und obwohl wir nur wenige hundert Meter von einander entfernt wohnen, sehen wir uns selten. Aber dann gibt es keine Hemmschwelle und wir sprechen da weiter, wo wir vorher aufgehört hatten. Mir sind solche Treffen sehr kostbar. Wir nehmen uns jedes Mal vor, uns schneller wieder zu treffen. Meistens kommt das Leben dazwischen.

Eierlikör- und Krokantbecher – köstlich!

Kräuteriges

Vogelmiere (Stellaria media) Teppichartig breitet sie sich auf stickstoffhaltigen Böden aus und schützt dabei als lebende Mulchschicht vor Bodenerosionen. Selbst bei Minustemperaturen wächst sie weiter, auch unter Schneedecken. Anstatt sie als Unkraut zu bekämpfen, sollte man sie lieber aufessen und als Heilpflanze nutzen. Sie ist vitamin- und mineralstoffreich, enthält Saponine und Flavonoide. Geschmacklich hat sie eine feine nussige Note, ich finde sie äußerst lecker. Als Tee, Salbe oder Breiumschlag wirkt sie positiv bei Haut- und Stoffwechselerkrankungen (Gicht und Rheuma) und Entzündungen. Und sie findet in der Küche eine vielfältige Verwendung in Kräuterbutter, Suppen Quarkspeisen und Salaten.

Frankfurter grüne Soße

Zutaten Sahnequark, Schmand, frische Vogelmiere und Schnittlauch, Tiefkühlkräuter (Dill, Pimpinelle, Borretsch, Petersilie, Kerbel), kleingeschnittene Eier, Salz, Pfeffer, Senf. Dazu gibt es Pellkartoffeln.😋 https://monika-rauch.com/2021/09/16/gruene-sosse/

Pesto

Zutaten Vogelmiere, Knoblauch, Walnüsse, Parmesankäse, etwas Salz werden nacheinander in Olivenöl gemörsert. Das Pesto ist einige Tage haltbar, besonders, wenn’s mit einer Ölschicht bedeckt ist. Es schmeckt lecker zu Nudeln und Kartoffeln.

Irgendwann abends war ich zuhause und musste noch die Einkäufe verstauen. Weil es gerade so gut „flutschte“, bereitete ich schnell noch etwas zum Essen vor. Und natürlich musste ich die Küche aufräumen. Danach sank ich ermattet auf die Couch nieder und verfiel augenblicklich in Tiefschlaf.

Obwohl ich schon sehr früh arbeiten ging und das Programm nicht eben klein war, war dieser Tag ein Erlebnis und sehr erfüllend für mich – eben wie Urlaub.

Selbstbemächtigung = eingebunden sein in Natur und Freundschaft

Mainpressionen

Am Main im November

Wenn ich es schaffe, gehe ich raus an die frische Luft. Besonders in der dunklen Jahreszeit hilft ein Spaziergang gegen trübe Gedanken, auch wenn die Sonne nicht scheint.

Die Tage war ich unten am Main und habe ein paar Eindrücke gesammelt:

Fluss des Lebens

Wie schön Du bist, Du Fluss des Lebens. 
Ruhig, tief und wild bist Du im Kern des Wesens.

Hier reißt Dein Strudel herunter, da plätscherst Du fröhlich und munter.

Dein Wasser trüb oder klar - in Dir lauert manchmal Gefahr.

Auch nährst Du Tiere und Pflanzen und Menschen am Ufer tanzen.

So tauch' ich ins Wasser und geb' mich dahin - Du Fluss des Lebens erweist mir Gewinn.



Selbstbemächtigung = Leben fließen lassen

Die Bilder sind in Maintal-Dörnigheim entstanden und die Texte entstammen meiner Feder.