Nach einem milden November wurde es im Dezember doch kälter und lange Zeit war der Himmel trüb und verhangen. Das hatte sich auch auf meine Stimmung ausgewirkt. Kaum schien die Sonne, schnappte ich mir Rusty und machte einen langen Spaziergang. Gut, dass ich wasserundurchlässige Schuhe habe, denn die Wiesen sind recht feucht. Rusty war voller Lebensfreude, besonders als ich noch das eine oder andere Äpfelchen warf. Zwischendurch wälzte er sich im Gras und knatterte vor sich hin. Und ehrlich, am liebsten hätte ich es ihm nachgetan. Hab‘ mich aber gerade noch beherrschen können. Auch ohne, dass ich mich auf dem Boden gewälzt habe, tat mir die Natur sehr gut. Ich war rundum zufrieden.





















Hab Sonne im Herzen...
Hab Sonne im Herzen,
ob’s stürmt oder schneit,
ob der Himmel voll Wolken,
die Erde voll Streit.
Hab Sonne im Herzen,
dann komme was mag:
das leuchtet voll Licht dir
den dunkelsten Tag!
Hab ein Lied auf den Lippen
mit fröhlichem Klang,
und macht auch des Alltags
Gedränge dich bang
hab ein Lied auf den Lippen,
dann komme was mag:
das hilft dir verwinden
den einsamsten Tag!
Hab ein Wort auch für andre
in Sorg und in Pein
und sag, was dich selber
so frohgemut lässt sein:
Hab ein Lied auf den Lippen,
verlier nie den Mut,
hab Sonne im Herzen,
und alles wird gut!
Cäsar Flaischlen (1864-1920)
Selbstbemächtigung = die Sonne ins Herz lassen