Endlich habe ich es geschafft, meine alkoholischen und öligen Pflanzenauszüge abzusieben und weiterzuverarbeiten!
Tinkturen
Die Mazerate aus Löwenzahn- und Alantwurzel zogen seit Dezember 23 in Wodka aus. Beide vermixte ich zu einer Wurzeltinktur. Sie kann (tropfenweise) bei Krankheiten der oberen Atemwege (starker Husten) und für die Produktion von Verdauungssäften eingesetzt werden.
Zudem habe ich eine Tinktur aus Pappelknospen und eine aus jungen Frühjahrskräutern in dunkle Tropfflaschen abgefüllt.
Salben
Sanfte Salbe für Kinder
Venen-, Pappel- und Jucksalbe
Bei der Salbe gegen Mückenstiche habe ich die Kindersalbe (Spitzwegerich + Gänseblümchen) genommen und diese mit kühlendem Minzöl ergänzt.
Die Pappelknospensalbe wurde mit ätherischem Bergamotteöl angerührt. Die Salbe hemmt Entzündungen und lindert Schmerzen. Sie kann zudem bei Rheuma und Gicht helfen.
Hauptbestandteile der Venensalbe sind Auszüge von Rosskastanien- und Pappelknospen in Olivenöl. Als ätherisches Öl wählte ich „White Cypress“ aus Australien.
Die Venensalbe wirkt stärkend auf die Venen, z.B. bei schweren Beinen und Hämorrhoiden. Zudem wirken die Inhaltsstoffe hautstraffend z.B. bei Zellulite, da sie entstauende, entschlackende und entwässernde Eigenschaften mitbringt. Sie kann bei Schwellungen, Wassereinlagerungen sowie bei Akne und öliger Haut und Ekzemen unterstützen.
Dieser Tag war wieder so ein Hyperaktivtag, neben der Salbenküche und dem bisschen Haushalt, buk ich noch ein Brot und bereitete mir einen frischen Wildkräutersalat zu. Dabei war ich sooo müde und wollte nur mal eben die Mazerate absieben …
Wie gut, dass ich mich aufgerafft habe, die Kräuter zu verarbeiten. So erfuhr ich bereits während des Tuns ihre Heilkraft. Denn die Kräuter wirken durchaus feinstofflich:
So sorgt das Gänseblümchen für heitere Gelassenheit, die Frühjahrskräuter für einen frischen Geist, die Knospen der Pappel und der Kastanie für Aufbruchsstimmung – nur um einige zu nennen.
Selbstbemächtigung = von der Kräuterkraft profitieren
Ein Vormittag mit schweren Themen verdüsterte etwas mein Gemüt. Ich hatte das tiefe Bedürfnis, rauszugehen.
So lief ich durch das nahegelegene Naturschutzgebiet und genoss das satte Grün. Der Wind fegte durch meine Kleidung und kurze Schauer prasselten auf meinen Kopf.
Und plötzlich kam – nur für einen winzigen Moment – die Sonne heraus und tauchte die Szenerie in goldenes Licht.
Der gute Moment
Das Grau der Stadt Bedroht, macht matt. Die finsteren Wolken Durchbricht der eine warme Strahl Erhellt das Grün im weiten Tal.
Pass auf, nimm ihn ins Herz – Den einen guten Moment – Er tilgt den Schmerz.
Monika Rauch
Ich hatte nur wenig Zeit und so war der kurze erhellende Moment genau richtig, um mir aufzuzeigen, wie schnell sich etwas klären kann, wenn er beleuchtet wird und man etwas von einem anderen Blickwinkel aus betrachtet.
Sie kommen wieder, ihre Schreie locken mich aus dem Haus und mein Herz jubelt. Kennt Ihr das auch? Wenn sie kommen, ziehen sie den Frühling ins Land. Wenn sie gehen, kommt der Winter hinterher.
Dieses Jahr sind sie ca. 14 Tage früher als sonst unterwegs. Für mich ein Zeichen, dass der Winter schon vorbei ist.
Seinen Namen verdankt er dem althochdeutschen „kranuh“ = griechisch „Geranos“ = „Kranich“, was aus den Wurzeln „gera–“, „gra–“ stammt = „rufen, schreien“.
Wenn die Kraniche rufen, eile ich hervor.
Wenn die Kraniche kommen, strebt mein Herz zu ihnen empor.
Wenn die Kraniche ziehen, grüße ich ins ferne Land.
Denn sie werden wieder kommen – ein starkes Band.
Monika Rauch
Schamanische Bedeutung
Für Dich
Erscheint ein Kranich in Deinem Leben, z.B. im Traum (oder ganz real), bedeutet es, dass Du einen neuen Lebensabschnitt begrüßen darfst. Es ist Zeit für Veränderung, d.h. passe auf, was geändert werden will. Sei aufmerksam für Dich und Deine Bedürfnisse. Sei wachsam, damit sich Dein Schicksal in neue Bahnen lenkt und Du das Glück, dass Dir zusteht, auch ergreifst.
Siehst Du einen ruhenden, stundenlang in einer Position verharrenden Kranich, wird Dir aufgezeigt, dass Du Dich innerlich beruhigen darfst, um mit Kraft aus der Ruhe heraus zu agieren. Meditation ist dabei sehr hilfreich.
Als sehr fürsorgliche Eltern sind Kraniche ein Hinweis darauf, dass Du Deine Kinder mit „langer Leine“, aber wachsam, begleiten sollst. Kranichkinder sind Nestflüchter, die von ihren Eltern über ein Jahr lang begleitet werden, auch während der langen Flugreisen.
In der Partnerschaft wählen Kraniche einen Partner fürs Leben.Kranichpaare sind das Sinnbild für Treue. Erscheint Dir ein Kranichpaar, solltest Du Deine Beziehungen (in der Partnerschaft, beruflich oder bei Deinen Freunden) auf Treue überprüfen. D.h. frage Dich, bei wem Du treu sein kannst und willst. Frage Dich auch, wer Dir treu ist. Treu sein bedeutet auch, zu fragen, was Du verteidigen würdest und wo es sich für Dich nicht lohnt. „Drum prüfe, wer sich ewig bindet.“
Ein kämpfender Kranich zeigt Dir, dass es ohne Gewalt geht: Der Kranich richtet sich in voller Größe auf und „tanzt“ mit seinem Gegner. Wenn er den eher rituellen Kampf gut zu kämpfen weiß, behält er sein Revier und/oder seine Braut und kann sein Leben sicher fortführen. Es geht darum, dass Du Dich nicht auf verletzende Scharmützel einlassen solltest, sondern Dich würdevoll, fast tänzerich, behaupten darfst.
Fürs Kollektiv
Sehr früh im Jahr und sehr dicht hintereinander ziehen die Kraniche ins Land, um zu ihren Brut- und Futterplätzen zu gelangen. Die Tiere machen mit ihren trompetenartigen Warnschreien auf sich aufmerksam. Sie warnen vor Raubvögeln und vor dem Einschlafen während des Fluges. Wenn wir das für uns als Kollektiv betrachten, wird klar: Wacht auf, seid wachsam, was mit Euch geschieht.
Der Kranich (Grus grus), auch Grauer Kranich oder Eurasischer Kranich, ist ein Vertreter der Familie der Kraniche (Gruidae). In Europa kommt er weitgehend als einzige Kranichart vor; erst ab der Schwarzmeerregion beginnt das Verbreitungsgebiet des Jungfernkranichs. Kraniche bewohnen Sumpf- und Moorlandschaften in weiten Teilen des nördlichen und östlichen Europa, aber auch einige Gebiete im Norden Asiens. Sie nehmen das ganze Jahr über sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung auf. Der Bestand hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen, so dass die Art zurzeit nicht gefährdet ist.
Die Schönheit der Kraniche, ihre spektakulären Balztänze und ihr gut zu beobachtender Zug haben schon in früher Zeit die Menschen fasziniert. In der griechischen Mythologie war der Kranich Apollon, Demeter und Hermes zugeordnet. Er war ein Symbol der Wachsamkeit und Klugheit und galt als „Vogel des Glücks“. In der Heraldik ist der Kranich das Symbol der Vorsicht und der schlaflosen Wachsamkeit. In der Dichtung steht der Kranich symbolisch für das Erhabene in der Natur.
Wikipedia
Selbstbemächtigung = wachsam und würdevoll durch’s Leben tanzen
Mal ehrlich: Ich liebe Butter!Aber: Fast alle Buttersorten sind mit Mineralölen belastet🤢. Außerdem möchte ich den Konsum von tierischen Produkten reduzieren. Margarine schmeckt mir nicht wirklich und wenn man die Inhaltsstoffe von Margarine betrachtet, finde ich die Mineralöle in der Butter fast schon wieder lecker: Neben vielen Füllstoffen findet man in der Margarine gehärtete Fette (meistens das gesundheitsschädigende Palmfett). Also ist der größte Teil der Margarinesorten keine wirkliche Alternative – mag die Werbung auch etwas Anderes vorgaukeln.
Hab‘ im Internet recherchiert – die Rezepte sind ziemlich ähnlich:
3 Teile Bio-Pflanzenöl (möglichst kaltgepresstes),
1 Teil Bio Kakaofett (kann man als Pastillen kaufen),
optional etwas Salz, Gewürze, Kräuter.
Bei ca. 30°C im Wasserbad schmelzen, würzen und im Kühlschrank aushärten lassen. Danach aufschlagen und in ein Schraubglas füllen.
Morgen wird es getestet. Ich werde es als rutschfeste Unterlage für mein Pausenbrot nutzen, wahrscheinlich mit Rohkost belegt.
Selbstbemächtigung = Grundnahrungsmittel selbst herstellen
Wir bekommen Frühstücksbesuch und haben kein Brot im Haus …
Abends setzte ich einen schnellen hellen Teig an:
ca. 500 g Weißmehl, 1 Teelöffel Trockenhefe + 1 Prise Zucker, 2 Teelöffel frischen Sauerteig (hab ich immer im Kühlschrank), 2 Teelöffel Salz, einen guten Schuss Olivenöl + Wasser
Daraus knetete ich mit der Hand einen Teig, den ich erst warm stellte, faltete und dann kalt stellte.
Am Morgen kam er mir dann doch etwas mickrig vor, so bereitete ich einen schnellen Teig aus Mehl, Hefe, Salz, Quark, Distelöl, Wasser zu.
Beide Teige positionierte ich in einem gewässerten Römertopf.
Damit dieser nicht zerbricht, wird er kalt in den Ofen gestellt. So gibt er Feuchtigkeit ab und der Teig kann aufgehen. Nach ca. 40 Minuten bei 200°C wird der Deckel entfernt und das Brot backt ca. 20 Minuten nach.
Mit dem Ergebnis waren wir sehr zufrieden, beide Brote waren sehr lecker. Ich selbst bevorzuge das „Übernachtbrot“: der Sauerteig hat einen etwas kräftigeren Geschmack und die Struktur des Teiges ist feiner. Außerdem ist ein Brot, welches länger gärt, bekömmlicher – das Gluten im Mehl hat länger Zeit, umgebaut zu werden.
Schon morgens zeichnete es sich ab, dass es ein schöner Wintertag würde – eiskalt aber mit strahlender Sonne. „Gut, dann werde ich heute einen längeren Spaziergang machen.“, so dachte ich. Allerdings musste ich vorher noch einige Kleinigkeiten erledigen:
aufräumen,
spülen
staubsaugen,
Wäsche waschen,
einkaufen (ja, ich war so bekloppt und ging an einem Samstag in einen total überfüllten Supermarkt),
mal schnell einige Bilder auf den PC ziehen, damit der Speicher etwas frei würde (ich wollte ja beim Spazierengehen fotografieren),
die Futterstellen mit Vogelfutter auffüllen,
zur Fußpflege fahren,
noch vergessene Eier besorgen) …
Plötzlich war es kurz vor vier und ich wollte nur noch nach Hause (denn die Einkäufe mussten ja noch hochgeschleppt und verräumt werden, die Wäsche wollte auch noch auf die Leine und kochen wollte ich auch noch).
Während der Autofahrt sah ich die Schneelandschaft, schob die Bedenken zur Seite und hielt an. Eine knappe Stunde lang stapfte ich durch den Schnee und wurde belohnt mit schönen Eindrücken:
Zuhause angekommen erledigte ich meine restlichen Arbeiten und war hoch zufrieden, dass ich mich doch noch überwunden hatte.
Eigentlich sollte ich alles stehen und liegen lassen und rausgehen. Aber ich verhindere mich wohl gerne mit den „wichtigen“ Arbeiten des Alltags.
Diesmal habe ich einen Fußbalsam 🦶🏻mit Kartoffelschalen-, Kiefernnadel- und Beifußöl hergestellt. Hinzu kamen ätherisches Salbei- und Lorbeerblattöl.
Die Kräuter und die Kartoffelschalen plus Olivenöl ließ ich für einige Stunden im Wasserbad bei ca. 70°C ausziehen. Nach dem Abfiltern hatte ich ca. 450 ml Ölauszug. Diesen erwärmte ich und schmelzte darin Bienenwachs und Kakaobutter. Vom ätherischen Öl habe ich ca. 50 Tropfen in die Mischung laufen lassen. Danach füllte ich die noch flüssige Salbe in Tiegel und verschraubte sie nach dem Abkühlen.
Wurzelgemüse ist etwas in Vergessenheit geraten, dabei stand es jahrhundertelang auf unserem Speiseplan. Besonders im Herbst und Winter wird nach dem nahrhaften Gemüse gegraben, wenn das oberirdische Grün schon abgestorben ist. Bei der allgemeinen Bezeichnung „Wurzeln“ differenziert man zwischen Knolle und Wurzel.
Bei der Knolle wird ein Rhizom ausgebildet. Die Wurzeln wachsen dabei an der Unterseite des Rizoms.
Meine Gartenschätze
Heilung durch Nahrung und Wurzelmedizin
Wurzeln und Knollen sind reich an Vitamin A, B und C, Eisen, Kalium, Kalzium, Natrium sowie Phosphor. Zudem enthalten sie viele Nahrungsfasern. Diese wiederum regulieren die Verdauung und sorgen für eine langanhaltende Sättigung.
Die meisten Wurzeln kann man essen und einige dienen nur als Medizin.
Alantwurzeln wirken verdauungsfördernd, appetitanregend, schleimlösend, steigern die Magensäureproduktion und lindern Blähungen. Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Inulin, Bitterstoffe, Schleimstoffe. Eingesetzt wird der Alant bei Husten, Erkältungen und Magen-Darm-Beschwerden. Hildegard von Bingen empfahl die Gabe von Alantwein (oder Tinktur). Außerdem wurden früher kandierte Alantwurzeln als Süßigkeiten gereicht. Menschen mit einer Allergie gegen Korbblütler sollten auf Mitteln mit Alant eher verzichten, da er als hoch allergen eingestuft ist.
Alant
Arznei- Rhabarber wirkt abführend, gegen Durchfall und Verstopfung, da es die Darmperistaltikanregt. Ihre Eigenschaften sind zusammenziehend und entzündungshemmend. Wegen dieser Wirkung, besonders auf den Darm, ist vom Verzehr abzuraten. Hier sollte man auf den Speise-Rhabarber zurückgreifen. Die Wurzel des Arznei-Rhabarbers ist zudem eine Färberpflanze für das Farbspektrum gelb bis braun. Auch könnte man damit seine Haare blondieren. Dazu liegen mir keine Erfahrungswerte vor. Zudem hilft eine Tinktur aus Rhabarberwurzeln gut bei Zahnfleischentzündungen und bei Aphthen im Mund.
Arznei-Rhabarber
Beinwell In der Wurzel stecken Allantoin, Rosmarinsäure, sowie Schleim- und Gerbstoffe. Äußerlich (als Breiumschlag und Salbe) wirkt sie entzündungshemmend, schmerzlindernd und fördert die Wundheilung. Beinwell hilft bei Muskel-, Sehnen- und Faszienverletzungen, Knorpelveränderungen und Knochenbrüchen. Beinwell wirkt wie ein starker Kleber und ist eine machtvolle Heilpflanze. Da die Pflanze Pyrrolizidinalkaloide enthält, sollte man sie beim Essen nur sehr sparsam einsetzen.
Beinwell
Karotten (Wurzeln) wirken Krebs vorbeugend, Cholesterinspiegel senkend, enthalten viel Vitamin A, stärken Milz, Magen, Leber, Lunge, Darm, Niere, Augen, Haut und Herz.
Karotten
Kartoffeln (Knollen) wirken basenüberschüssig, d.h. sie wirken einer Übersäuerung entgegen, sie enthalten viel Vitamin C, sind mineralstoffreich, enthalten viel Kalium und sind daher gut fürs Herz und fürs Immunsystem. Kartoffelschalen enthalten u.a. Solanin – daraus kann man eine reichhaltige Fußcreme machen: https://monika-rauch.com/2022/04/04/kartoffelsalbe/
Kartoffeln
Knollensellerie starker Entzündungshemmer, senkt den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel und den Blutdruck, enthält viele Vitamine und Antioxidantien.
Knollensellerie
Löwenzahnwurzeln stärken Nieren, Leber, Milz, Darm, Magen, Galle und Bauchspeicheldrüse. Sie wirken harntreibend, verdauungsfördernd, stoffwechselanregend. Die gesäuberten kleingeschnittenen Wurzeln kann man als Tee aufgießen oder man kann sie als Kaffeeersatz nutzen. Dazu röstet man die Wurzelstückchen trocken in der Pfanne. Wenn diese braun sind, kann man sie zu Pulver vermahlen und wie Kaffee zubereiten.
Löwenzahn
Pastinaken Die essbaren Wurzeln senken den Cholesterinspiegel, fördern Verdauung und Nierentätigkeit, sind fiebersenkend, schmerzlindernd, kühlend, stärkend.
Pastinaken
Schwarzwurzeln sind schmackhaft, kalorienarm und haben viele Vitamine und Mineralstoffe wie z.B. Vitamin E, Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Der hohe Anteil von Inulin, einem Ballaststoff, wirkt sehr positiv auf das Verdauungssystem. Heilsam wirken sie auf Leber, bei Augen- und Herzkrankheiten und Epilepsie. Schwarzwurzeln gibt es in weiß (unter der Rinde) oder in lila. Die Rinde ist schwarz oder dunkel und färbt beim Arbeiten ab. Also lieber Handschuhe anziehen!
Schwarzwurzeln
Topinambur Die Wurzeln mit ihren knollenförmigen Verdickungen sind essbar. Sie wirken entzündungshemmend, Krebs vorbeugend, enthalten u. a. B-Vitamine und viel Inulin, (Ballaststoff, der den Blutzuckerspiegel stabil hält) und wirken positiv auf Bauchspeicheldrüse und Leber.
Topinambur
Natürlich gibt es noch andere Knollen und Wurzeln, die in unseren Breitengraden wachsen und die man kaufen kann. Dazu zählen Radieschen, Radi, Meerrettich, Petersilienwurzeln, Rote Beete, Nelkenwurz …
Zubereiten kann man die essbaren Wurzeln und Knollen recht unterschiedlich – gedünstet, gekocht, mit Butter oder Bechamelsoße, paniert, gebraten und am liebsten als Suppe.
Wärmende Wintersuppe
Quer durch Garten und Kühlschrank
Alles, was der Vorrat hergibt, kommt in die Suppe und im Garten werden die Wurzeln ausgegraben. Wie gut, dass ich ungefähr weiß, wo im Sommer der Topinambur stand und die Pastinaken wachsen eh im Hochbeet. Das Gemüse wird geschält, geputzt, geschnippelt und in Wasser geköchelt bis es gar ist. z.B. Brokkoli, Kartoffeln, Zwiebeln, Spitzkohl, Möhren, Knollensellerie, Pastinaken, Topinambur. Als Würze kann man Suppenpulver und Muskatnuss verwenden, etwas Misopaste einrühren – lecker! Für frisches Grün sorgen Pastinakenkraut, ein paar Stengel Liebstöckel oder Petersilie. Et voilá – fertig ist eine leckere warme Mahlzeit.
Lecker Süppchen – bei uns kamen noch ein paar vegetarische Gartenklöschen hinein.
Philosophisches
Winterzeit ist Ruhezeit. Viele Pflanzen ziehen sich zurück und haben ihre Kraft in den Wurzeln. Graben wir nach ihnen, so können wir von ihrer Energie profitieren. Die Natur fordert uns auf, uns ebenso zurückzuziehen und uns ganz auf unseren Wesenskern zu konzentrieren. Im Frühjahr brechen die Triebe aus den Wurzeln hervor, die Pflanzen wachsen und füllen die Erde mit Leben. Genau darum macht die Winterruhe auch bei uns einen Sinn – damit wir erholt und kraftvoll unseren Weg beschreiten können.
Selbstbemächtigung = uns auf (unsere) Wurzeln konzentrieren
Lateinisch essentia = Wesenheit, Kern, Auszug, Extrakt (lat. Verb esse = existieren, sein)
Man könnte auch sagen, dass die Seele der Pflanze in die Tinktur übergeht.
Tinkturen sind in Alkohol (alternativ in Essig, Aceton, Wasser, Wein, Weingeist …) gelöste Wirkstoffe von Pflanzenteilen (oder tierischen Bestandteilen🤢). Soweit mir bekannt ist, nutzen Apotheken ungefähr 30% Pflanzenmaterial und 70% Alkohol. Meine Mischungen sind ungefähr halbe/halbe. Für meine Tinkturen nutze ich klaren 38-prozentigen Alkohol (Wodka, Doppelkorn). Bei festem Material (Wurzeln, Rinde) nehme ich 98-prozentiges Ethanol (Primasprit), das später verdünnt wird.
Bei einer Tinktur werden getrocknete Pflanzen verwendet und bei einer Urtinktur nimmt man frische Bestandteile.
Es war an der Zeit, meine (Ur-)Tinkturen abzusieben:
Duftveilchen
Die Duftveilchen-Urtinktur riecht sehr angenehm, hilft bei Husten und Halsentzündung.
Steinklee
Weißer Steinklee ist ein Venentherapeutikum und hilft bei Krampfadern, Hämorrhoiden und Ödemen.
Fichte
Fichtenzapfen und Fichtennadeln … diese hab ich über ein halbes Jahr in Wodka ausziehen lassen. Die Tinktur ist dunkelbraun und riecht sehr harzig. Ich werde sie nur äußerlich anwenden. Die Zapfen wirken bei Gelenks- und Muskelschmerzen, Nervenschmerzen, Weichteilrheuma, Verletzungen, Entzündungen oder eitrigen Wunden. Die jungen Fichtennadeltriebe zogen in einem anderen Behälter aus, der Geruch ist wesentlich feiner. Fichtennadeln wirken innerlich wegen ihrer ätherischen Öle gut bei Erkältungskrankheiten.
Rhabarber-Wurzeln
Die Urtinktur aus der Wurzel des Arznei-Rhabarbers zog ungefähr ein Jahr aus. UPPS! Innerlich wirkt die Wurzel als Abführmittel bei Verstopfungen und Durchfall und äußerlich bei Mund– und Zahnfleisch-Entzündungen oder bei Aphten im Mund. Die Wurzel wird auch als Färbemittel, besonders bei Wolle, verwendet. Das Farbspektrum geht von gelb bis rötlich-braun. Äh … nicht, dass ich nach einer Mundspühlung gelbe Zähne bekomme …
Beifuß
„Heilkraut der Frauen“ wurde der Beifuß früher gerne genannt, weil er positiv auf die Unterleibsorgane wirkt, aber auch gut bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt werden kann. Versuchsreihen mit Beifuß, insbesondere mit dem einjährigen, verzeichnen Heilerfolge bei Corona, Krebs, HIV und Borreliose.
Dosierung (bei erwachsenen, lebergesunden und alkoholUNabhängigen Menschen): bei akuten Beschwerden 3 – 5 x täglich 1 Teelöffel der Tinktur
Eine alte Kräuter-Weisheit besagt, dass Du das in Deiner Nähe findest, was Du gerade brauchst. Also Augen und Herz öffnen, damit Dir Heilung widerfahren kann!
Naturseele
Horchet, prüfet, fraget, welches Unheil Euch hier plaget.
Vertrauet und spüret, wohin es Euch führet.
Mit Mutter Erde Euch verbindet, dass sie Euch findet.
Denn sie dient, dass Euch nichts fehle – Naturessenz ist Seele.
Mit dankbarem Herzen nehmt an die Gabe, dass sie Euch labe.
Monika Rauch
Was mache ich eigentlich mit dem ganzen Kräuter-Kram, den ich im Laufe der Zeit so herstelle? Das frage ich mich tatsächlich oft auch. Die Tinkturen nutze ich selber oder verschenke sie im Familien- und Bekanntenkreis. Ich bin erstaunt, wie gut sie wirken – nichts wirkt aber bei jedem gleich. Daher verlasse ich mich auf meine Intuition und teste zusätzlich mittels „Swaytest“* aus.
*Swaytest: To „sway“ bedeutet auf Englisch „schwanken“ – d.h. ich stelle leise für mich eine Ja/nein-Frage, anschließend beobachte ich meinen Körper. Neige ich mich leicht nach vorne, bedeutet es Zustimmung/Zuneigung also „ja“. Neige ich mich nach hinten bedeutet es Ablehnung/Distanzierung, d.h. „nein“.
Monika Rauch
Disclaimer: Letztendlich trägt jeder die Verantwortung für sein Tun selbst. Bei starken Krankheitssymptomen empfehle ich, einen Arzt zu Rate zu ziehen. Meine Erfahrungen entspringen der traditionellen Volksheilkunde.
Selbstbemächtigung = Augen und Herz für die Essenzen der Pflanzen öffnen
Die getrockneten Kräuter müssen langsam mal in die Gläser. Nach so einer Aktion sieht die Küche aus wie ein Schlachtfeld und der Staubsauger freut sich.😱
Nachtkerzen
Nachtkerzenblätter für Tee (*beruhigend, bei Bluthochdruck, Magen-Darm-Beschwerden), Nachtkerzensamen für Öl oder als Müslizutat, (* Cholesterinspiegel und Hormonhaushalt regulierend, bei Herzkreislauferkrankungen, Haut regenerierend, entzündungshemmend).
Bei der Ernte muss man ganz vorsichtig vorgehen. Sonst streuen sich die vielen Samen unkontrolliert aus.
Brennnesseln
Brennnesseln, ein Superfood und Heilmittel, rechts sieht man die weiblichen Samenstände – Fotos: Monika Rauch und Pixabay
Brennnesselblätter für Tees („durchspülend“ bei Harnwegsinfekten, Stoffwechsel und Galle/Leber anregend, entgiftend), Brennesselwurzeln gut für Haare und Nägel, Brennnesselsamen fürs Müsli mit allen Inhaltsstoffen, die die Pflanze zu bieten hat (den Samen sammelte ich bereits im Frühherbst).
Brennnesseln mit Wurzeln, Stielen und BlätternGetrocknet und „eingetütet“
Ich bin eine zertifizierte Kräuterfrau – genauer gesagt, die Kräutermoni. Ich versuche, so viel wie möglich über die Pflanzen zu lernen. Dazu lese ich viel, fotografiere und schreibe meine Blogs darüber. So lerne ich, schreibe dabei eine Art Tagebuch und Ihr profitiert ebenso davon. Jetzt, in der dunkleren Jahreszeit, verlagere ich meine Arbeit nach innen. Abends oder am Wochenende, mit einer Tasse Tee „bewaffnet“, komme ich zur Ruhe und verrichte das Rebeln, Abfüllen, Rühren im Warmen. Dabei fahre ich innerlich runter – die Pflanzen helfen mir dabei mit ihrem Duft, Aussehen und der Haptik. Ich bin ganz beim Tun und komme dabei bei mir an.
Selbstbemächtigung = mit der Arbeit nach innen gehen