Wenn ich abends zur Ruhe komme, schau ich mir meine Vorräte an und überlege, worauf ich Lust habe. Zwei schon recht weiche Avocados und ein paar Tomätchen? Daraus zaubere ich eine Guacamole: Avocados pürieren, Salz, Zitrone (alternativ einen Schluck Apfelessig) und kleingeschnittene Tomaten rein.
Um den Eigengeschmack der Zutaten zu erhalten, bin ich weggekommen von raffinierten Würzmischungen – ich salze nur leicht. Was ich mag bei gebratenem Gemüse, sind die Röstaromen, die sich beim scharfen Anbraten bilden. Tatsächlich komme ich mit dieser Art des Kochens gut ohne Fleisch aus.
Abends, nach der Arbeit, muss es manchmal schnell gehen. Sonst fress‘ ich den Kühlschrank leer.
Also habe ich meine drei halberfrorenen Basilikumtöpfchen abgeerntet und mit Schmand und etwas Salz gemixt. Dazu gab’s Nudeln vom Vortag und in Olivenöl gebratene Paprika. 😋
Ich habe lange überlegt, ob ich hier ein Fleischgericht posten soll. Ich esse sehr gerne Fleisch, also sollte ich mich auch dazu „bekennen“. Meist kaufe ich beim Metzger meines Vertrauens und versuche, weniger davon zu essen. Heute kommt Besuch, daher wollte ich viel Zeit für meine Gäste haben. Derweil schmurgelt das Gericht im Ofen vor sich hin und ich brauche mich nur um die Zutaten, Brot und Nudeln, kümmern. Den Salat bringt meine Schwester mit, das Brot kurzfristig auch. Ostern haben die Bäckereien geschlossen. Das ist mir doch glatt entgangen.😇
Kochen und backen, mit Rezept oder frei, sind Grundwerkzeuge, sich gut selbst zu versorgen. Man wird aktiv und kann dabei kreativ sein.
Wenn genügend Ruhe dabei ist, hat das Zubereiten einer Mahlzeit durchaus meditative Züge. Beim schrittweise Vorgehen konzentriert man sich nur auf das, was gerade anfällt. Man fokussiert sich einerseits und andererseits können die Gedanken fließen, während man routinierte Sachen tut.
Man „arbeitet“ auf ein Ziel hin und darf am Ende etwas Leckeres essen. Es kommt auf das Tun an – das Endprodukt ist eine schöne „Begleiterscheinung“.
Ok, manchmal gelingt ein Essen nicht. Dann weiß man meist, was falsch lief. Das Kochen zu lassen, wäre eine Konsequenz oder es erneut zu versuchen, die andere. Auf alle Fälle lernt man dabei. So oder so. Gegen ein Besuch im Restaurant spricht aber auch nix (außer dem 30. Lockdown😉).
Als Nachtisch gibt es Eistorte vom Costa. Lecker und viel zu viel. Den Rest bekommen die Nachbarn.
Vom Vortag war noch Kartoffelpüree übrig. Den wollte ich sinnvoll verwerten. Also „googelte/chefköchelte“ ich und mixte alles, was mir gefiel, zusammen: Kartoffelbrei, Creme Fraiche, ein Ei, Parmesan-Käse, zerbröselte Reste von altem Gouda, Frühlingszwiebel, durchwachsener Speck.
Fazit: Der Teig ist fluffig und weich und lässt sich daher schwer aus der Form heben. Besser: Papierförmchen nutzen.
Geschmack: Zergeht auf der Zunge 😋 lecker! Allerdings: Auf den Speck hätte ich verzichten können, das war mir zu salzig. Für meinen Geschmack dürften mehr Frühlingszwiebel in den Teig. Bei der Teigmenge hätte wahrscheinlich ein zweites Ei für mehr „Zusammenhalt“ gesorgt.
Alles in allem: Wird heute mit Salat verspeist. Und beim nächsten Mal kommt mehr Gemüse rein.
Dieses Gericht mögen sogar meine Männer, obwohl es fleischlos ist. Das Gemüse bleibt knackig und das scharfe Anbraten sorgt für ein tolles Röstaroma. Beim Anbraten kommt das festere Gemüse zuerst dran.