Im schwarzen Moor

Auf der Langen Rhön, in der Nähe des Dreiländerecks von Hessen, Thüringen und Bayern, liegt das Schwarze Moor. Unter den Mooren der Hochrhön ist das Schwarze Moor eines der wenigen noch weitgehend naturnahen Hochmoore, zugleich auch deren Größtes. Dies hat schon früh dazu beigetragen, das Schwarze Moor unter Schutz zu stellen. Heutzutage zählt das Schwarze Moor zu den schönsten Geotopen Bayerns und ist als Kernzone im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön streng geschützt.

https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/mensch/tourismus-gastronomie-und-erholung/schaetze-der-rhoen/das-schwarze-moor

Pflanzen

Fakten

  • Im Hochmoor gibt es drei Zonen: Das Hoch- und das Niedermoor und die Randgebiete.
  • Ein Moor entsteht, wenn sich Wasser in einer Senke ansammelt und nicht abfließen kann. Das geschieht häufig,  wenn der Boden verdichtet ist z.B. durch eine Ton- oder Lehmschicht.
  • Durch einen Mangel an Sauerstoff im Moor werden Pflanzenteile nicht vollständig zersetzt und bilden pro Jahr einen Millimeter Torf.
  • Torf wird/wurde als Brenn- und Baumaterial, sowie als Blumenerde genutzt.
  • Torfabbau führt dazu, dass die Moorlandschaft verlandet.
  • Ein Moor hat eine wichtige Funktion im  Kreislauf der Natur – als Rückzugsort für seltene Pflanzen- und Tierarten und als Wasserauffangbehälter bei starken Niederschlägen. Bei Hitze gibt es Feuchtigkeit ab und kühlt die Umgebung.
  • Das Schwarze Moor hat im Schnitt 200 Tage mit Niederschlägen (Regen, Schnee, Nebel) im Jahr.
  • Die Lebensbedingungen im Moor sind hart, daher gibt es hier nur ausgesuchte Pflanzen (s.o.) und Tiere (z.B. das Birkhuhn, Mader, Fuchs, Rehe, Hasen, Enten, Libellen …).
  • Fische haben keine Lebenschance – die Säure würde ihre Gräten zersetzen.
  • Das Moor mumifiziert. bedingt durch die Gerbsäure. Menschen- und Tierleichen bleiben Jahrhunderte lang erhalten. Daher werde ich mir gleich mal eine Moorpackung verordnen – vielleicht nutzt es ja was?
  • Das Moor kann tückisch sein – tritt man auf eine schwimmende Grasinsel, kann das der Untergang sein.
  • Früher wurden Verbrecher im Moor versenkt.
  • Oder Verbrechen vertuscht, indem man Tote im Moor verschwinden ließ.

Von oben betrachtet

Es lohnt sich, auf den Aussichtsturm im schwarzen Moor zu steigen und die Welt von oben zu betrachten:

Hier im Moor sind Vegetation und Wachstum langsam und spärlich, es ist aber ein einzigartiges Ökosystem, das  seinen Platz im Großen und Ganzen hat. Pflanzen und Tiere passen sich dem unwirtlichen Lebensbedingungen an und erstarken im Kleinen. 

Wir hatten einen einstündigen Spaziergang mir viel Wind und etwas Regen. Wir fanden es hier gar nicht gruselig und haben auch keine Moorleichen entdeckt. Im Gegenteil: Nach dem Spaziergang fühlten wir uns belebt und inspiriert.

Selbstbemächtigung = bei Widrigkeiten erstarken