Meditatives Kochen

Abends lasse ich gerne den Tag ausklingen:

Gemüse schnippeln, etwas sorgfältig vorbereiten und kochen, mit Gewürzen und Kräutern abschmecken und … genießen.

Dabei sammle ich Erfahrungen, die mir auch im Alltag hilfreich sind:

  • Was koche ich?
  • Für wen?
  • Was ist unnötig?
  • Was vom Gemüse solle ich wegschneiden?
  • Wie fein schneide ich?
  • Wie scharf soll es werden?
  • Welche Kräuter unterstützen den Geschmack?
  • Welches Handwerkszeug (Messer, Töpfe, Schüsseln, Kochlöffel …) nutze ich, damit alles leicht von der Hand geht?

Beim Kochen experimentiere ich gerne, greife aber auch auf Altbewährtes zurück. Ich brauche nicht immer das Rad neu zu erfinden.

Es ist wie im wirklichen Leben:

Bleibe ich lieber beim Alten?

Oder gehe ich völlig neue Wege?

Für mich ist es ein Herantasten. Das, was ich bin, bin ich durch meine Erlebnisse und Erfahrungen. Manches lasse ich bewusst hinter mich, wenn es mich belastet und blockiert. Das Meiste behalte ich, denn das bin ich. Ich versuche, in Balance zu leben: Altes Gutes lassen und „hungrig“ nach neuen Erfahrungen suchen, die mein Leben würzen. Ich schaue, dass ich mich nicht „überfresse“, also mich nicht überfordere.

So greift eines ins andere: Ich koche ein Gericht, gehe dabei sorgfältig um und bin „im Fluß“. Ich konzentriere mich auf diese Aufgabe und bin völlig bei mir. Dieses Fließen widerum wirkt sich auf mein Leben aus, denn auch hier versuche ich, im Flow zu sein. Und bin erstaunt, wie viel Kreativität in mir steckt. Es ist spannend.

Ich liebe es.

Welche Erfahrungen machen Sie? Wo finden Sie Ihren Flow, den Sie mit in den neuen Tag nehmen?

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Alt = Ausgedient?

Der menschliche Körper soll auf eine Lebenszeit von etwa 130 Jahren ausgerichtet sein, heißt es. Wenn man nicht vorher stirbt. Trotzdem gibt es einige ältere Menschen, die mit 70/80 Jahren keine Perspektiven mehr haben. Alt bedeutet für viele: „Wir setzen uns jetzt hin und warten auf den Tod. Was soll es da noch groß geben?“Mit Ende der Berufszeit besinnen sich viele Menschen auf das, was sie in der Ruhezeit alles erledigen wollen: Reisen, sich ehrenamtlich engagieren, endlich Zeit für Reparaturen und Garten haben, die Enkelkinder betreuen, ins Theater gehen, vielleicht ein Seniorenstudium an der Uni, die Welt genießen. Gut ist, wenn man eine/n PartnerIn hat, dann macht alles doppelt so viel Spaß. Außerdem ist ein fester Freundkreis wichtig.

Schwierig wird es, wenn Freunde oder Partner sterben oder man selbst erkrankt. Dann hat man mit der Trauer, mit Einsamkeit und Lebensängsten zu kämpfen. Der Körper macht nicht mehr richtig mit und bei manchen auch der Geist.

Das, was Sie aus Ihrem Leben machen, liegt in Ihrer Verantwortung

Meine Mutter würde gleich protestieren, ich solle erstmal in ihr Alter kommen. Ich bin davon überzeugt, dass wir das leben, was die Gesellschaft von uns erwartet: In Rente gehen, ein bisschen Spaß haben, krank werden, sterben. Das Wort ist sehr mächtig, und wir tun gerne das, was man uns sagt. Wir erfüllen die Prophezeiung sozusagen. Wir sind das, was wir denken. Kreisen unsere Gedanken um Krankheit und Leid, lässt das Leid nicht lange auf sich warten. Sie können also überlegen, ob Sie tatsächlich der gesellschaftlichen Erwartung entsprechen wollen oder ob Sie eigene Pläne haben.

Eigene Pläne zu haben, ist in jedem Alter wichtig. Anfangen kann man damit, seine eigenen Wünsche aufzuschreiben, z.B. ein gutes Essen, Gesundheit, eine Reise, eine alte Freundin treffen, neue Freunde finden. Diese Liste sollte man in Greifnähe haben um sie zu ergänzen oder zu verändern. Wenn Sie sich über ihre eigenen Ziele im Klaren sind, werden Sie automatisch nach Wegen suchen, wie Sie diese erfüllen können. Das Leben kann so wieder spannend werden.

Eine Bekannte sagte kürzlich zu mir: „Alt werden ist nichts für Feiglinge.“ Sie hat sicherlich recht, gibt es doch viele herbe Schläge, von denen ich oben schon berichtete. Und trotzdem: Behalten Sie die Macht über sich, setzen Sie sich ihre Krone auf, auch wenn Sie krank im Bett liegen. Behalten Sie Ihre Würde. Ich habe einige Tipps zusammengetragen um gut „durchzukommen“ – so haben Sie im Alter noch lange nicht „ausgedient“:

  • Lieben Sie sich selbst so wie Sie sind.
  • Seien Sie positiv.
  • Suchen Sie sich Weggefährten.
  • Versuchen Sie so oft wie möglich, raus an die frische Luft zu kommen.
  • Freuen Sie sich über das, was Sie bereits in Ihrem Leben geleistet haben.
  • Lassen Sie andere an Ihrem Erfahrungsschatz teilhaben.
  • Arbeiten Sie im Garten oder auf dem Balkon.
  • Suchen Sie sich eine Aufgabe.
  • Dankbar sein.
  • Kreativ sein: malen, basteln, singen, backen, kochen …

Diese Liste ließe sich bestimmt noch gut ergänzen: Bitte nutzen Sie die Kommentarfunktion und schreiben Ihre Vorschläge oder Ihre Kommentare. Verantwortung übernehmen bedeutet immer, sich seiner Selbst und seiner eigenen Mächtigkeit bewusst zu sein. Gerne begleite ich Sie bei diesem Prozess.

Ihre Monika Rauch