Abenteuer nach Luttach

Neben dem Tourismus leben die Menschen hier oben von der Milch- und Holzwirtschaft. Blumengeschückte Kruzifixe säumen die Wege.

Heute wollten wir es mal langsam angehen lassen. Einfach auf eine Bank setzen und die Aussicht in der Sonne genießen. Unser Ziel war die Bank von vorvorgestern (in der Nähe der Roaner Hütte). Die Bank war nur 250 Höhenmeter entfernt und in 1,5 Stunden erreicht. Da saßen wir auch eine Weile. So weit, so gut. Dann wollten wir nur mal schauen, was nach der nächsten Biege kommt: Ein Hinweisschild, runter nach Luttach in 1 Stunde und 40 Minuten! Das mit den 650 Höhenmetern haben wir ignoriert und verkannt.

Zunächst liefen wir einen schmalen, steilen und steinigen Waldpfad runter. Meine Beine zitterten ganz schön. Gut, dass mir mein Mann manchmal die Hand reichte. Einmal ist er ausgerutscht und setzte sich dabei auf den Hosenboden, es ist aber nix passiert.

Irgendwann atmeten wir auf, weil wir ein paar Häuser sahen und die Wege breiter wurden. Der Wegweiser führte uns quer über Weiden, ließ uns unter oder über Elektrozäune klettern und dann ging es wieder in den Wald. Ich sage Euch, der Weg war noch steiler und enger. Manchmal jammerte ich etwas. Aber was half es? Ich musste da durch. Zwischendurch zischte eine ca. 80jährige Dame an uns vorbei. Sie hatte zwei Wanderstöcke dabei und grüßte uns freundlich: „Immer schön langsam und vorsichtig!“ Weg war die Tiroler Berggemse! Es dauerte Ewigkeiten, bis die Wege breiter wurden und noch länger, bis wir die Bushaltestelle in Luttach erreichten. Von dort fuhren wir nach Sand und stiegen um in den Bus zu unserem Hotel.

Und dort wartete bereits die Sauna auf uns.😊

Über unseren Köpfen segelten die Paragleiter. Die meisten starteten am Speikboden.
An den Kühen mussten wir dicht vorbeigehen. Die hat das aber nicht weiter gejuckt.
Da unten ist Luttach. Die Kirchen sehen sich in der Gegend sehr ähnlich. Vielleicht waren die im Dutzend billiger?🤔 Was das für ein Raupe ist, weiß ich nicht.

Diese Tour war fast eine Nummer zu groß für uns. Wir sind aber kontinuierlich gelaufen, denn es gab nur den einen Weg für uns. Zurückgehen war keine Option. Am Ende waren wir stolz und glücklich, es geschafft zu haben.

Selbstbemächtigung = sich überwinden

Ode an die Freude – der Europa-Gedanke

„Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligthum.
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng getheilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.
Freude heißt die starke Feder
In der ewigen Natur.
Freude, Freude treibt die Räder
In der großen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen,
Sonnen aus dem Firmament,
Sphären rollt sie in den Räumen,
Die des Sehers Rohr nicht kennt. …“

Text: Friedrich Schiller (publiziert 1786)

Musik: Ludwig van Beethoven (9. Sinfonie)

Das zugrundeliegenden Thema: Die französische Revolution 1789

Die Ode an die Freude avancierte schnell zum Volksgedicht. Der Text wurde in Deutschland früh als Bekenntnis zu den Idealen der Französischen Revolution verstanden.

Beethoven, ein Verfechter der demokratischen Bewegung, komponierte seine Musik eindrucksvoll zu den Versen, die eine gleichberechtigte Gesellschaft, verwoben mit einem Band aus Freundschaft und Freude, beschreibt.

Zum Zeitpunkt der Uraufführung, 1824, war die französische Revolution Geschichte. Man versuchte in Europa die alte Ordnung wieder herzustellen. So war sein Werk ein Paukenschlag, musikalisch und inhaltlich, gegen das neue alte System.

Die Europawahl 2019 könnte uns an diese Zeit erinnern. Die Ideale der französischen Revolution waren Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Leider hat mit der Krönung Napoleons das alte System wieder Fahrt aufgenommen. Und doch … es hat sich etwas verändert. Heute herrscht in weiten Teilen Europas die Demokratie, zumindest auf dem Papier.

Ich gebe es zu: Ich wusste bis dato nicht so recht, ob ich überhaupt wählen wollte. Was/wen soll ich da wählen? Keine Ahnung, kein Interesse, Lethargie. Meine Söhne schickten mir vor einiger Zeit einen Link zu einem Youtube-Video (https://youtu.be/4Y1lZQsyuSQ).

Das solle ich mir unbedingt anschauen. Das tat ich. Ich war und bin immer noch erschüttert. Hier wurden plausibel Dinge aufgedeckt, die ich schon immer irgendwie wusste oder ahnte. Es geht um das schnöde Geld und um die Macht, die sich kaufen lässt. Von wegen Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit! Allerdings sollte man sich das Video mit wachem Verstand ansehen: Ich weiß nicht, welche Statistiken und Belege für die Behauptungen tatsächlich echt oder relevant sind. Die Hauptbotschaft aber trifft ins Schwarze.

Unsere Demokratie schenkt uns die Wahlfreiheit; damit haben wir die Möglichkeit, etwas zu ändern oder es eben doch beim Alten zu belassen.

Parallelen zur französischen Revolution tun sich auf. Wir begehren auf, wenn es ungerecht wird. Hoffentlich. Wir haben es gut, denn wir haben die Freiheit der Wahl. Bei der Revolution ging es etwas blutiger zu.

Nach der Revolution war erstmal anscheinend wieder alles beim Alten. Vielleicht wird das auch so sein nach der Europa-Wahl.

Allerdings ist die Saat gestreut.

Langsam und mit vielen Hindernissen hielt die Demokratie in Europa Einzug. Und mit der Demokratie gab es Bündnisse und Verträge, die in der Entstehung der heutigen EU gipfelten. Dieser Prozess dient der Sicherung des Friedens, unseres Wohlstandes und der Freiheit zwischen den Staaten. Die EU ist im Prozess; es gibt immer wieder Herausforderungen, wie die Flüchtlingswelle oder den Brexit Englands. Und trotzdem, mit Geduld und Spucke, mit Beharrlichkeit und dem Glauben an die Werte, wird sich alles zum Positiven wenden. Dessen bin ich mir sicher.

Ich bin froh, dass ein guter Teil der jungen Menschen politisch gebildet ist. Ich spreche von Greta Thunberg und die vielen Jugendlichen, die für den Klimaschutz auf die Straße gehen oder von Influenzern, wie dieser junge Mann, der das besagte Video erstellte. Ich bin froh, dass unsere Kinder sich nicht alles gefallen lassen, auf die Straße gehen und sich dessen bewusst sind, dass jede Stimme zählt.

Jede/r einzelne von uns ist aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen. Vielleicht denken Sie, dass Sie doch alleine nichts bewegen können. Fatal ist, wenn alle EU-Bürger so denken und nicht zur Wahl gehen. Dann gewinnen nämlich die, die wir vielleicht nicht wollen. Die 12 Sterne auf der Europäischen Flagge stehen für die Werte Einheit, Solidarität und Harmonie zwischen den Völkern Europas.

Lassen wir uns vom Götterfunken entzünden und „Freude“ ins System einkehren.

Ich habe gewählt – und Sie?

Ein Saunatag

Wir gehen sehr gerne in die Sauna; am liebsten nach Hanau. Dort sind wir meist 4 – 6 Stunden und lesen, schreiben und schlafen sehr viel.

Im Bistro bei Pizzabrot und alkoholfreiem Weizenbier kommt es oft zu netten Gesprächen mit anderen Saunagästen.

Zwischendurch schwitzen wir ordentlich. Mein Gefährte so richtig hart bei 90° mit diversen Aufgüssen; ich mag es lieber etwas gemäßigter bei niedrigen Temperaturen. Treffpunkt ist dann das Dampfbad.

Warum ich das alles schreibe?

Es ist eine gute Form, vom Alltag runterzukommen und Kraft zu tanken. Außerdem ist es ein körperlicher Reinigungsakt. Man schwitzt und schwemmt einiges, was sich so angesammelt hat an Schlackstoffen, Schadstoffen und/oder Keimen heraus. Natürlich sollte man viel Flüssigkeit zu sich nehmen in Form von Wasser oder gerne auch mit alkoholfreiem Bier, das mit Mineralstoffen und Elektrolyten versorgt – und schmeckt.

Ich persönlich gehe noch aus einem anderen Grund in die Sauna. Ich nutze die Zeit zur Meditation und inneren Reinigung. Ich schaue, welche Ballaste ich mit mir rumschleppe und wie ich sie auflösen kann:

  • Was habe ich letzte Woche erlebt?
  • Was ging mir nahe?
  • Was war gut?
  • Was habe ich gesagt/getan, was weniger gut war? Sollte ich jemanden um Entschuldigung bitten? Und/oder mir selbst verzeihen?
  • Wie geht es weiter privat/beruflich?
  • Welche Wünsche hab‘ ich?
  • Kann ich neue Ziele definieren?
  • Wo sollte ich umdenken?

Mittels kinesiologischem Abfragen komme ich schnell zum Kern meiner momentanen Befindlichkeiten. Manches kann ich direkt ausbalancieren. Manches braucht etwas länger (s. Methoden). Daran arbeite ich dann zuhause weiter.

Einen Tag in der Sauna zu verbringen ist für mich friedvoll und ausbalanciert. So kann ich mit neuen Anregungen und Ideen voller Kraft ins Leben hinausgehen.

Dieser Artikel enthält unbezahlte Werbung.

Erkenntnisse auf Mallorca III

Sa Coma: Ruhetag! Nach einem reichhaltigen Frühstück waren wir rechtschaffen müde. Also erstmal ein Domizil am Pool aufschlagen – nein, wir reservieren keine Liegen! Temperatur war um die 20°C, es war sonnig mit frischem Wind. Mit dem Gesicht in der Sonne dösten wir ein. Dann wurde es zu warm. Also Sonnenschirm auf, aber wie funktioniert das blöde Ding? Nachdem ich an allen möglichen Schnüren zog, tat sich nix und ich legte mich ermattet nieder. Dann kam der Retter in der Not, ein gutaussehender Herr mit grauen Schläfen, und zog die richtige Leine, et voilá: Ich lag im Schatten! Nach einiger Zeit war es zu kalt; gut, dass meine Jacke griffbereit war. Lesen, schreiben, dösen, sonnen, meditieren … jetzt wollten wir uns aber bewegen!

Also Strandpromenade checken: Tote Hose! Es war noch etwas früh in der Saison, wenige Bars und Geschäfte hatten geöffnet. Gut so, da wir eh unsere Ruhe haben wollen! Jetzt ging es endlich runter ans Wasser, brrr, schön kalt mit ca. 16°C. Wir liefen die kleine Bucht ab und gingen noch ein paar Schritte einen Wanderweg. Da gab es einiges zu sehen:

Flora

Et Fauna

An diesem Tag hatten wir noch lustige Gespräche in der Sauna. Mein Reisegefährte wurde dort zum Wedeln verpflichtet, weil wir Frauen anatomisch dazu nicht in der Lage seien.

Abends (fr)aßen wir uns beim riesigen Gala-Dinner durch: lecker, lecker! Und mussten dieses schweratmend mit einem Carlos Primero verdauen:

Gut, dass es dazu Nüsschen für den kleinen Hunger gab! Ich überlegte, wie ich die acht Stunden bis zum Frühstück ohne zu essen durchhalten sollte.

An diesem Tag hatte ich auch einiges gelernt, ich frage mich nur, was.

Z.B.?:

  • Es gibt Tiere auf Mallorca – und Pflanzen.
  • In der Sonne kann’s warm werden und im Schatten kalt.
  • Jacken kann man als Kopfkissen und zum Anziehen benutzen.
  • Beim Gala-Dinner sollte man sich nicht über(fr)essen.
  • Ein Carlos hilft in vielen Lebenslagen.
  • Ein Ruhetag ist gemütlich.
  • Im Hotel ist Fahrradfahren verboten.
  • Ausruhen kann in Stress ausarten.
  • Morgen geht’s wieder auf Tour.