Misteln (Viscum)

sind Halbschmarotzer, die dem Wirt den (Lebens-)Saft entziehen können. Sie wachsen besonders gerne auf Obst-Arten der Rosacea, also auf Apfelbäumen und Co. Weltweit gibt es über 1000 Mistelarten, wovon nur wenige in unseren Gefilden zu finden sind, hauptsächlich sind es die Laubholz-, die Tannen- und die Föhrenmisteln.

Sie breiten sich in die Versorgungskanäle aus und entziehen dem Baum Wasser und Nährstoffe. Sie können selbstständig Photosynthese betreiben und so die Nährsalze weiterverarbeiten. Misteln vermehren sich über Vögel, die die Beeren fressen. Die Vögel scheiden die Samen unverdaut aus. Durch den klebrigen Schleim bleiben die Samen an den Ästen hängen und bohren sich als „Senker“ in die Äste.

Systematik (Wikipedia) Klasse Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung Sandelholzartige (Santalales)
Familie Sandelholzgewächse (Santalaceae)
Gattung Misteln

Blütezeit und Reifezeit Von Februar bis März/April blüht die Mistel, im Dezember sind die Beeren reif.

Befallene Obstbäume sollten im späten Winter oder im Frühjahr beschnitten werden, um den Obstertrag zu erhalten.

Apfelbaum mit Mistelbefall, in der Regel sind hier die weißen Misteln heimisch.

Ich frage mich, welche Rolle sie im natürlichen Kreislauf spielen. Sind Misteln auch von Vorteil für ihren Wirt?

Namen Hexenbesen, Vogelmistel, Laubholzmistel, Donnerbesen, Hexennest, Wintergrün, Drudenfuß, Heil aller Schäden, Heiligkreuzholz

Heilwirkung

Vorsicht bei der Zubereitung von Misteln – jedes Pflanzenteil ist in rohem Zustand leicht giftig. Empfohlen wird ein kalter Auszug des Mistelkrautes über Nacht, da so die Toxine weniger gelöst werden.

Im Allgemeinen gilt die Mistel als stärkend und anregend für Immunsystem und Selbstheilungskräfte. Sie enthält Eiweissstoffe, die die Produktion von Endorphinen anregen. Diese wirken schmerzlindernd und stimmungsaufhellend.

In der Volksheilkunde werden Misteln gegen Bluthochdruck und Arthrose verwendet. Äußerlich angewendet lindern sie Gelenkentzündungen und helfen bei Krampfadern und Geschwüren.

Der Volksglaube sagt auch, dass die Mistel die „Fallsucht“ (Epilepsie) mildere. Das hat mit der Signatur der Pflanze zu tun, denn die Pflanze berühre niemals den Boden.

In der Krebstherapie wird sie wegen ihrer antitumoralen Wirkung eingesetzt. Die Pflanzenstoffe, besonders das Mistellektin und das Viscotoxin, wirken positiv auf das Immunsystem. Das Immunsystem wird gestärkt und der Tumorwachstum durch den „programmierten Zelltod“ (Apoptose) gehemmt.

Anfang des 20. Jahrhundert stellte der umstrittene Antrosoph Rudolf Steiner (1861-1925) die These auf, dass die Wirkstoffe der Pflanze den Tumor genauso aushungern könnten, wie es die Pflanze mit ihrer Wirtspflanze macht. Die Mistelzweige selbst verdichten sich in eine Kugelform, ebenso wie es der Krebs tue. Seine These leitet er von der gängigen Signaturenlehre in der Kräuterheilkunde ab. [Diese besagt, dass Farbe, Standort, Aussehen, Geruch, Lebensweise etc. der Pflanze als „Zeiger“ dienen, für was die Pflanze gut ist. Ähnliches wird mit ähnlichem bekämpft.]

Brauchtum

Bereits in der Antike galt die Mistel als Heil- und Zauberpflanze. Tatsächlich existieren Aufzeichnungen von Römern, die nach der Eroberung der Kelten und Germanen über deren seltsame Gebaren berichteten. Plinius schrieb über die heiligen Männer (Druiden), die nachts bei Vollmond Misteln von Eichenbäumen ernteten. Dabei wären sie in weiße Gewänder gekleidet und würden mit einer goldenen Sichel arbeiten. Außerdem dürfe die Mistel den Boden nicht berühren, daher wären bei der Ernte weiße Tücher unter den Bäumen ausgelegt. Kennt ihr Miraculix, den Druiden vom Comic „Asterix und Obelix“? Er wird genauso dargestellt! Er sammelt mit seiner goldenen Sichel Zutaten für seinen Zaubertrank. Tatsächlich sollten Zaubertränke aus Misteln Kraft, Mut und Unbesiegbarkeit verleihen und Krankheiten heilen. Amulette mit der Pflanze würden vor Unheil schützen sowie Glück und Liebessegen bringen. Der Brauch, in der Weihnachtszeit einen Mistelzweig über die Eingangstür zu hängen, verheißt Glück und Segen. Wenn man unter einem Mistelzweig steht, darf geküsst werden, so oft und viel, wie Beeren am Zweig hängen.

Da die Früchte bei uns im Winter reif sind, wurden sie bei Riten der Wintersonnenwende verwendet. Sie ist im Winter grün und ihre Früchte sind reif. Sie ist dann weithin sichtbar, aber doch kaum erreichbar. Im Sommer wird sie jedoch von den Blättern der Bäume verdeckt. Sie lebt zwischen Himmel und Erde und symbolisiert so die „Zwischenwelt“ – atypisch zur übrigen Natur, aber doch als Teil von ihr.

Zu meiner Eingangsfrage, ob Misteln einen Vorteil für ihren Wirt brächten, habe ich recherchiert. Generell schaden sie ihrem Wirt nicht, denn sie leben von eben diesem. Misteln können in der Regel so alt wie ihr Wirtsbaum werden. Allerdings stellen sie eine zusätzliche Belastung dar bei bereits beschädigten Bäumen, z.B. bei Trockenheit oder Schädlingsbefall. Über einen erkennbaren Vorteil für den Wirt konnte ich nichts finden. Aber wer weiß? Vielleicht spenden die Mistelkugeln Schutz und Wärme im Winter und Schatten im Sommer? Vielleicht entziehen sie Wasser und Nährstoffe und regen somit gleichzeitig den Stoffwechsel an? Oder … ?

Selbstbemächtigung = hinterfragen

Die Bilder sind von mir und von Pixabay.

Quitten-Kram

Tanacetum parthenium

Die Quitte kommt ursprünglich aus dem Kaukasus und wird seit Jahrhunderten bei uns angebaut. Sie war ein wenig in Vergessenheit geraten und erlebt derzeit eine Renaissance.

Ich wurde mit Quitten reich beschenkt. Einige verschenkte ich weiter und den Rest verwertete ich selbst.

Quitten sind sehr gesund, sie enthalten Vitamin C, Kalium, Natrium, Zink, Eisen, Kupfer, Mangan und Fluor. Sie können Magen- Darmbeschwerden und äußerlich rissige Haut und Sonnenbrand lindern.

Die Quitten werden geviertelt und das Gehäuse, sowie schlechte Stellen, entfernt – da die Quitten ziemlich fest sind, ist das ein morzmäßiger Akt!

Zunächst muss man den „Pelz“ abwaschen. Dieser feine Pelz hat durchaus einen Sinn, denn er schützt die Frucht im Sommer vor der Sonne.

Entsaften, Gelee und Likörchen

Gelee Der abgekühlte Saft wird mit Gelierzucker (1:3) verrührt und dann einige Minuten lang geköchelt bis die Gelierung einsetzt.

Likör Eigentlich setzt man einen Likör mit den rohen Früchten an. Uneigentlich probiere ich zunächst die Herstellung mit den gegarten Früchten. Für den Likör nehme ich Obst, Rum und Zucker. Das Gesöff muss ca. 5 Wochen ausziehen und kann Weihnachten getestet werden.

Nachtrag Von den beiden letzten rohen Quitten habe ich mit Rum und Zucker noch mal einen Likör angesetzt. Welcher Likör (aus rohen oder gekochten Früchten) besser schmeckt, werde ich Weihnachten testen.
Fruchtleder

Fruchtleder Der Trester wird püriert und mit Agavendicksaft oder Zucker gesüßt und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech gestrichen. Dort muss er stundenlang mit leicht geöffneter Backofentür bei ca. 60°C trocknen.

Das fertige Fruchtleder wird mit der Schere geschnitten und in Gläser geschichtet.

Abends, nach der Arbeit, wollte ich nur mal eben die Quitten entsaften und vielleicht den Gelee kochen. Als ich anfing, konnte ich einfach nicht aufhören. Denn wo sollte ich den Saft oder den Trester verwahren? Die Fruchtfliegen haben schon gelauert. Also machte ich immer weiter, eines führte zum anderen. Es wurde Mitternacht, bis ich so einigermaßen fertig war. Und dann musste auch noch gespült und aufgeräumt werden!

Nachtrag II Die Quitte enthält (besonders unter und auf den Schalen) Gerbstoffe, Schleimstoffe, ätherische Öle und Wachse. Sie bewahren unsere Haut vor dem Austrocknen und wirken positiv auf trockene, schuppende oder juckende Hautstellen. Daher habe ich einen Warmauszug aus den Schalen und Mandelöl gemacht. Dazu wird die Schale in einem Trägeröl auf ca. 60 °C für 2 Stunden erwärmt und dann abgesiebt. Das Öl nehme ich als Grundlage für Salben und Cremes.


Selbstbemächtigung = Angebote aus der Natur nutzen

Flash Cooking

Es gibt Tage, da wird meine Küche zum Labor. Da wird gebacken, gebruzzelt, eingekocht und ausprobiert. So ein Tag war gestern: Zunächst setzte ich den Brotteig an und das Hagebuttemus entstand. Danach buk ich mal schnell zwei Kuchen. Zwischendurch räumte ich auf, duschte mich, machte den Haushalt, traf mich mit einem Freund, kaufte ein, ging essen und trank einen Verdauungsespresso am Abend – mit dem Ergebnis, dass ich bis 3.00 Uhr nachts noch fit war. Also machte ich in der Küche weiter:

Brot backen

Wenn der Sauerteigansatz blubbert, wird er mit Mehl, Wasser und Salz zu einem Teig verrührt. Dieser wird alle paar Stunden gefaltet und durchläuft eine Wärmephase sowie eine Kaltphase. Dieses Mal buk ich 4 Brote: Mit Koriander &Kümmel, Leinsamen, Salz&Pfeffer und Haferflocken. Ein gutes Brot braucht einen Tag. Gegen 2.30 Uhr stellte ich es zum Abkühlen auf’s Rost.

Hagebuttenmus

Die gewaschenen Hagebutten werden mit Wasser so lange geköchelt, bis sie weich sind. Danach werden sie gestampft und mit dem Kochwasser passiert. Ich musste das 2x wiederholen, damit alle Kerne draußen waren. Was für eine Arbeit! Die Kerne werden gewaschen und getrocknet für Kernletee. Das Mus wird zu Chutney und Konfitüre verarbeitet. Ich nehme dazu gerne Gelierzucker im Verhältnis 1:3.

Pflaumenmus

Aus den Zwetschgen wird Pflaumenmus. Dazu wird das kleingeschnittene Obst mit etwas Wasser und Gelierzucker so lange geköchelt, bis ein Mus entstanden ist.

Chutney

Mein erstes Chutney aus Zwiebeln, Paprika, Zwetschgen, Hagebuttenmus, Chilis, Salz, Zucker, Essig. Durch die Zugabe von Essig, Chilis und Zucker ist ein Chutney sehr lange haltbar, auch wenn das Glas bereits geöffnet wurde. Chutney schmeckt hervorragend zu Gemüse, Fisch, Fleisch, Käse.

Irgendwann stellte ich erschrocken fest, wie viel Zeit inzwischen vergangen ist. Ich entschloss mich dazu, die Arbeit zuende zu bringen und jeden Arbeitsschritt zu genießen – auch das Aufräumen. Ich räume das meiste direkt im Anschluss auf und zwischendurch, wenn es passt. Für die Marmeladen und das Chutney nutzte ich das gleiche Geschirr, das dann halt gespült wird. Überhaupt … Hygiene ist beim Einmachen besonders wichtig. Die Ware soll schließlich haltbar sein.

Die sauberen Gläser werden ausgekocht, die Flächen „entbabbt“, das Geschirr gespült und der Sekt sorgt für die innere Desinfektion.

Was passiert eigentlich bei solchen Aktionen? Ich bin neugierig, will unbedingt testen, wie das Rezept umgesetzt wird. Es geht hauptsächlich ums Tun und zweitrangig um das Ergebnis. Ich bin voll und ganz bei der Sache, ich fokussiere mich. Gedanken kommen und gehen, nichts ist wichtiger als meine derzeitige Arbeit. Ich wirke und bin dabei vollkommen bei mir. Ich bin im „Flow“ und ruhe in mir. Und ich bin „geflasht“, will heißen ich bin inspiriert und dabei vollkommen motiviert. Die Zeit ist egal und ich lasse mich von ihr nicht einschränken. Das ist Glück.

Selbstbemächtigung = Glück finden

Spätsommerfarben

In den Gärten sieht es nach der langen Trockenperiode ziemlich trostlos aus. Selbst die Früchte sind nicht ganz so saftig wie sonst. Beim genauen Betrachten konnte ich aber ein paar Farbtupfer einfangen. Bei den unbekannteren Gewächsen habe ich noch etwas über deren Heilwirkung geschrieben:

Lila oder pinky? Egal, hauptsache es blüht! Die Fette Henne (Hylotelephium telephium) ist ein Dickblattgewächs und hat ähnliche Heilwirkung wie die Aloe Vera. Ihr Gel kann bei Hautleiden und -Entzündungen und bei der Heilung von Brüchen helfen.
Das sind dieses Jahr schon frühreife Früchtchen! Die Mispel (Mespilus germanica) ist ein Strauch, der hierzulande eine Renaissance erlebt. Die Frucht eignet sich zur Herstellung von Marmeladen, Kompotten, Weinen und Obstbränden. Frost oder Überreife machen das Fruchtfleisch teigig und genießbar, weil die herbe Fruchtsäure so abgebaut werden kann.
Die gemeine Haselnuss (Corylus avellana) – unser Busch hat uns das erste Mal reich beschenkt. Jetzt überlege ich noch, was ich damit Schönes machen kann. Haselnüsse enthalten eine hohe Konzentration an Vitamin E, B-Vitaminen und wertvollen Ölen. Vitamin E wirkt antioxidativ, d.h. zellschützend, entzündungshemmend und Immunsystem stärkend. Die B-Vitamine wirken besonders günstig auf unser Nervensystem. Um die Haselnuss ranken sich einige Legenden, so soll sie Blitze ableiten und vor Schlangen schützen. Ihre Zweige werden als Wünschelruten verwendet, die Wasser, Metalle und sogar Verbrecher aufspüren sollen.
Kapuzinerkresse – Blüten und Blätter haben ein angenehme Schärfe, sie schmecken würzig als Beigabe in Salaten, Suppen und Kräuterbutter. Deren Senfölglykoside wirken antibakteriell. Die kanadische Goldrute ist ein Neophyt, der wesentlich häufiger als unsere heimische Goldrute vorkommt. Die Wirkung beider Goldrutenarten ist wundheilend und hilft u.a. bei Nieren- und Blasenproblemen. Die Königskerze hat wertvolle Schleimstoffe, die den Rachenraum schützen und bei Erkältungen helfen. Das Bohnenkraut ist mit dem Thymian verwandt und kann ähnlich eingesetzt werden, z.B. bei Husten und Problemen im Magen- und Darmtrakt. Die Indianernessel hilft bei Kopfschmerzen, Übelkeit, Erkältung, Fieber oder Nervosität. Die Eberesche (Vogelbeere) kann bei Verdauungsbeschwerden, Husten, Problemen im Magen-Darm-Trakt, bei Rheuma, Gicht und Hämorrhoiden helfen.
Die Schwedische Mehlbeere (Sorbus intermedia) ist ein artgewordener Hybrid (ohne Zutun des Menschen) durch eine Kreuzung zwischen der Eberesche (Sorbus aucuparia), der Mehlbeere (Sorbus aria) und der Elsbeere (Sorbus torminalis). Die Beeren helfen bei Verdauungsproblemen (z.B. Durchfall, Darmträgheit), und bei Atemwegsbeschwerden. (Diesen Baum habe ich in Memmingen/Allgäu entdeckt.)

Ich bin froh, dass die größte Hitze für dieses Jahr vorbei ist. Es hat die letzte Tage geregnet und langsam zieht der Herbst ein. Für mich die schönste Jahreszeit. Jetzt beginnt die Zeit der Ernte (und des Pflaumenkuchens😋).

Selbstbemächtigung = Farbtupfer im Leben erkennen

Pflanzen im Frühsommer

Gerne ziehe ich durch die Lande: morgens, wenn die Luft noch frisch und klar ist oder abends, wenn es ruhiger wird und kühler. Ich bin dankbar für den reich gedeckten Tisch, den die Natur bereit hält. Kräuter, Gemüse und Früchte wirken sich auf unsere Gesundheit positiv aus und helfen uns, im seelischen Gleichgewicht zu bleiben.

Goldfelberich/Gilbweiderich wirkt blutstillend. Fingerhut ist stark giftig,Finger weg! (Dessen Extrakt wirkt in geringen Dosen bei Herzschwäche.) Giersch schmeckt gut als Gemüse und hilft bei Entzündungen und Erkältungskrankheiten. Pastinake unterstützt bei Magen-Darm-Beschwerden, Nierenleiden, Unruhezuständen.

Einige wenige klinische Untersuchungen bestätigen die Wirkungen der Heilpflanzen (siehe unten: ESCOP, HMPC, Kommission E). Allerdings werden oft nur einzelne Inhaltsstoffe untersucht, nicht aber die Kombination/das Zusammenspiel derselben. Klinische Forschungen über Heilpflanzen gibt es häufiger im Baltikum, in Russland und im Balkan. Wir in Deutschland tun uns schwerer, unser Heilpflanzenwissen mit Forschungen zu vertiefen. Ich vermute, dass bei uns Traditionen im Allgemeinen keinen großen Stellenwert haben. Wir versuchen alles wissenschaftlich zu belegen (was seine Berechtigung hat) und lassen das Leben und dessen Mysterium nicht zu uns durchdringen. Das hat manchmal zur Folge, dass wir unseren Ursprung und unsere Wurzeln, das Wissen unserer Ahnen und somit unsere Entwicklung nicht anerkennen und leben. Manchmal sind wir von unserer Natur/von unserem Inneren abgetrennt und es fehlt was ganz Entscheidendes. Vielleicht schreibe ich darüber einen Extra-Blog.

Rosen – große Liebe https://monika-rauch.com/2022/07/01/rosen/
Rotklee, enthält einen höheren Anteil an Phytohormonen als Soja, hilft bei Beschwerden der Menstruation, der Prostata, der Wechseljahre. Apfel hilft bei Durchfall, zur Zahnreinigung gegen Entzündungen und Demenz. „An apple a day keeps the doctor away.“ Weißklee hilft bei Erkältungen, Verdauungsproblemen, Kopfschmerzen, Vergiftungen. Kamille beruhigt bei Entzündungen der Haut und der Verdauungsorgane. Süßkirschen können bei Bluthochdruck, Gicht und Demenz hilfreich sein. Der Hundsrose und ihrer Frucht, der Hagebutte, ist sogar ein altes Kinderlied gewidmet:  “Ein Männlein steht im Walde”. Sie helfen bei Hauterkrankungen, Erkältungen, Rheuma, Gicht.
Lavendel beruhigt, die Ziererbse blüht schön pink, die Wurzel des Alantes wirkt bei Appetitlosigkeit, Bronchitis, Darmentzündung, Gallenbeschwerden, Reizhusten, bei Ekzemen, schlecht heilenden Wunden, gegen Würmer. Hornklee findet Anwendung bei Schlafstörungen, Unruhezuständen, starker Nervosität, Angst, Herzschwäche, Hautentzündungen, Krämpfen. Die Kugeldistel sieht schön aus und ist eine Bienenweide. Sie kann bei Nieren- und Leberleiden helfen. Das rote Mädesüß ist mit unserem Mädesüß verwandt und kommt aus Amerika. Es wächst bei mir als Zierstaude im Garten.
Obstsorten: Brombeere Die Frucht ist gut bei Verdauungsbeschwerden, Hämorrhoiden, Zahnfleischentzündungen; die Blätter wirken bei Durchfall. Himbeeren haben einen hohen Gehalt an Vitamin C und helfen bei Durchfall und Entzündungen des Magen-Darm-Traktes und einem geschwächten Immunsystem. Holunder im Garten ersetzt den Apotheker, er hilft bei Erkältungen, Entzündungen, Eisenmangel, Nieren-/Blasenproblemen, Stress,Hautinfektionen, Insektenstichen, Geschwüren Pflaume (übrigens: Mirabellen, Renekloden, Zwetschgen sind Kreuzungen der Pflaume) unterstützt den Körper bei Erkältungen, Entzündungen, Eisenmangel, Nieren-/Blasenproblemen, Stress, Hautinfektionen, Insektenstichen, Geschwüren. Traube hilft bei Gicht-, Rheuma- und Arthroseschmerzen, sie unterstützt die Gewichtsreduktion und schmeckt lecker.
„Nasse Füße“ Diese Pflanzen wachsen gern in der Nähe zu Gewässern. Mädesüß hat eine starke Heilwirkung. Man nennt es auch Wiesen-Aspirin. https://monika-rauch.com/2022/07/03/maedesuess/
Fast nur heilsame Pflanzen: Fingerkraut wirkt bei Durchfall,  Regelschmerzen, Entzündungen. Die kleine Braunelle ist stark antiviral, daher gut bei Herpes.  Sumpfschachtelhalm ist für Tiere giftig und sollte nicht mit dem heilsamen Ackerschachtelhalm verwechselt werden. Johanniskraut ist ein starkes Mittel bei depressiven Verstimmungen und wirkt hautberuhigend bei Sonnenbrand und Mückenstichen. Die wilde Karde soll bei Hautkrankheiten,
Magen-Darm-Beschwerden, Borreliose helfen. Letzteres ist umstritten. Odermennig ist gut bei Durchfall und Hautkrankheiten.

Was ist die ESCOP, HMPC und die Kommission E? Um hier eine Hilfestellung zu geben, verfassen verschiedene Institutionen Monographien. In den Monographien der ESCOP, HMPC und der Kommission E werden alle Informationen zu Studien, Tagesdosierung sowie Nebenwirkungen zusammengefasst.

https://krautundwurzel.com/was-ist-die-escop-hmpc-und-die-kommission-e/

Disclaimer Die beschriebenen Heilwirkungen beruhen auf Überlieferungen, sowie eigenen Erfahrungen und werden seit Jahrhunderten so angewendet. Bei schweren Symptomen/Krankheitsverläufen bitte einen Arzt konsultieren! Hilfreich ist oft eine Kombination aus einer schulmedizinischen Behandlung und einer phytotherapeutischen.

Selbstbemächtigung = Heilung durch die Natur erfahren

Holundriö

Es holundert mächtig!

Gerade ist Erntezeit für die schwarzen Holunderbeeren. Man kann sie trocknen, zu Saft, Gelee, Likör oder zu Sirup verarbeiten. Ihre Anthocyane, die wasserlöslichen Farbstoffe, sind für die intensive Färbung der Beeren verantwortlich – und darüber hinaus sehr gesund. Anthocyane sind sekundäre Pflanzenstoffe, welche vor alterungs- und krankheitsbedingten Zellschäden schützen.

Inhaltsstoffe Vitamine (C, B) Mineralien (Magnesium, Kalium, Eisen), Schleim- und Gerbstoffe, Kaffeesäurederivate ätherische Öle. Anwendung Erkältungen, Entzündungen, Eisenmangel, Nieren-/Blasenproblemen, Stress, Hautinfektionen, Insektenstichen, Geschwüren.

Frau Holle

Dort wo der Hollerbusch wächst, ist Frau Holle, die Erdmutter, nicht weit. Der Baum ist der Sitz der Patronin der Spinner*innen und Kinder. Sie ist die  Schutzgöttin der Unterwelt. Früher hat man Opfergaben für Frau Holle unter einen Holunderbusch gelegt. Ein Holunderstrauch birgt den Zugang zur Unterwelt. Manchmal verschwinden Menschen (besonders Kinder, die Schutz benötigen) in der Nähe … Das Märchen „Frau Holle“ bekommt mit diesem Wissen eine tiefere Bedeutung. Der Name leitet sich vom althochdeutschen Wort Holuntar (Holun = hohl, heilig, günstig, gnädig) ab. Der Holunderbaum gilt als Bauernapotheke, da Blätter, Blüten und Früchte große Heilkräfte (entwässernd, entzündungshemmend, gegen Rheuma, Infektionen …) haben und als Nahrungsmittel dienen. Hat man einen Holunder im Garten, gilt das als Segen. Fällt man ihn jedoch, muss man mit dem Zorn von Frau Holle rechnen. https://monika-rauch.com/2021/05/23/pflanzen-am-fluss/

Verarbeitung

Eigentlich hätte ich auch einen Direktsaft herstellen können, also die Beeren entsaften. Das war mir aber dann doch zu viel Arbeit und der Direktsaft ist nicht so lange haltbar.

Ein Jahr später

Dieses Jahr habe ich den Dampfentsafter meiner Mutter getestet. Wir haben den Holunder ziemlich stark stutzen müssen und daher den Baum zu 90% abgeerntet. Das bedeutete viel Arbeit. Der Vorteil beim Dampfentsaften ist, dass die Stiele dabei sein dürfen. Also muss man nix mit der Gabel abfisseln – Gott sei Dank!

Diesmal wurde der Holunder verarbeitet zu Gelee, als Saft/Sirup (Zucker und Zitronensaft) und als Likör light = Saft + ein ca. 1/4 Wodka
Holundergelee mit „Schuss“: Holunderdirektsaft mit Zitronensaft und etwas Apfelsaft mit Gelierzucker (1:3) kochen und ein Schuss Obstler oder Kirschwasser mitköcheln lassen.
Die restlichen Holunderbeeren wurden/werden im Ofen kurz über 100°C erhitzt und anschließend bei 50°C mit leicht geöffneter Tür getrocknet. Jetzt könnte ich einen Dörrautomatem gebrauchen.

Selbstbemächtigung = dankbar für die Geschenke der Natur (Frau Holle) sein